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Terrorismus auch ein Produkt der Hoffnungs- und Perspektivlosigkeit !

Unser Zeitalter entspricht einem Zeitalter von Destabilisierung, Umstrukturierung und wirtschaftlichem Kalkül! Sämtliche Entscheidungen und politische Handlungen sind viel offener an eigennützige Interessen von Staaten und Interessensgruppen eingebettet, als es früher (zumindest dem Anschein nach) zugegeben wurde. In der Welt haben sich Begründungskontexte weitgehend an den Ist-Zustand der Welt angepasst, so auch die Begründung für den Syrien-Einsatz der Bundeswehr.

Früher war es ganz einfach: Es gab zwei Pole, den kapitalistischen Westen und die „sozialistische“ Sowjetunion. Und alle Stellvertreterkonflikte konnten im Rahmen der Auseinandersetzungen dieser beiden Pole einer Seite zugeordnet werden. Des einen „Terrorist“ war des anderen „Freiheitskämpfer“. Es ging um die ideologische Einbettung von realen Konflikten in einen Legitimationszusammenhang, der die konkrete Situation in der Gesellschaft in ein bestimmtes Licht rückte. Seit nun mehr als 25 Jahren fehlt der eine Pol und somit auch der Zwang, Stellvertreterkriege zu begründen. Vielleicht mag das der Grund sein, warum dieses Vakuum gefüllt werden musste und sich der politische Islamismus, der zu seiner Zeit von den Westmächten als „Freiheitsbewegung“ aufgebaut wurde, nun einmal anbot, um als das neue Feindbild zu fungieren.

Islamismus darf man jedoch nicht als eine Religion verstehen. In diese Falle tappen rassistische Islamhasser, die in ihrer Begründung der Konflikte lediglich oberflächlich nur kulturelle Unterschiede wahrnehmen und die Gläubigen selbst zu dem Problem erklären, statt in die Tiefe zu gehen und die Konflikte zwischen den imperialistischen Ländern und ihrer kapitalistischen Wirtschaftsweise zu erkennen.

Vor 14 Jahren versuchte man noch, seine Bevölkerung davon zu überzeugen, dass Bomben den Frieden bringen würden, jedoch kann man heute sehen, dass die Islamisten über mehr Rückhalt in der Bevölkerung genießen, als je zuvor. 2001, als der „War on Terror“ begann, gab es weltweit einige 100 „international gefährliche Terroristen“. Heute, nach 14 Jahren des sogenannten Antiterrorkrieges, sind es vermutlich Tausende.

Selber schaffte man das Monster, mit dem man es heute zu tun hat und das Monster schöpft seine Kraft aus den sozialen Problemen und Konflikten, die die logische Schlussfolgerung der kapitalistischen Wirtschaftsweise sind: Hoffnungs- und Perspektivlosigkeit, Unterdrückung und Ausgrenzung verbunden mit einer feudalen Lebensweise und stark patriarchalisch-hierarchischen Strukturen, die man bisher eher gefördert hat, weil so die Ländereien und ihre Bodenschätze gefügiger gemacht werden konnten. Und das hatte seinen Preis. Unser Wohlstand und Reichtum hier ging auf Kosten der Werktätigen und armen Menschen dort. Erst die Beseitigung dieses Widerspruches – nicht Bomben – würde den politischen Islam ins Abseits drängen!

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