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Theater aus dem „Orient“

Zum 20. Mal findet nun das iranische Theaterfestival vom 05. Bis 11. November 2013 auf der „Bühne der Kulturen“ im Kölner Arkadas-Theater statt. Organisiert wird das Festival vom Deutsch-Iranischen Theaterforum, welches ursprünglich aus der iranischen Theatergruppe „Sokut“ (Die Stille) hervorgegangen ist. Ihre Arbeit hat die Gruppe bereits 1991 in Bonn aufgenommen, nachdem die Initiatoren des „Sokut“ Behrokh Hossein Babai und Madjid M. Fallahzadeh im Iran, in England, sowie in der Sowjetunion Theaterwissenschaft studiert haben. Mit der Gründung des Deutsch-Iranischen Theaterforums im Jahre 1995 setzte die Gruppe der exilierten Iranerinnen und Iraner eine engere Zusammenarbeit mit deutschsprachigen Theaterzentren zum Ziel, welches heute auch überwiegend erreicht wurde. Deshalb soll dieses Jahr vor allem nicht nur die persische Sprache auf dem Festival Raum bekommen, sondern genauso sollen auch Deutsch und Englisch zum Wort kommen. „Jedoch werden wir Sprache nicht beschränkt als gesprochene Sprache auffassen, sondern auch z. B. den Tanz, die Musik oder Pantomime eines Volkes, als eine eigene Sprache sehen. Dahinter steckt die Idee, dass Integration, nicht nur eine Frage der gesprochenen Sprache ist, sondern eine viele kulturelle Formen umrahmende Sache ist. Eben ein Mosaik.“, erklärt das Forum ihr diesjähriges Vorhaben.

Das Festival deckt von klassischem Theater bis hin über Kabarett, Stücklesungen und Podiumsdiskussionen eine weite Bandbreite an Programm ab. Neben den beiden Eröffnungsstücken „Die Komödie eines Angeklagten“, ein klassische iranisches Theaterstück, und der „Aufziehpuppe“, ein Tanztheater aus Köln und Kolumbien, wird die Gäste des Festivals eine ganz besonderes Talent erwarten: Maryam Akhondy. Bereits als Schülerin gewann Akhondy ihren ersten Preis bei einem Gesangswettbewerb und stellte ihre kräftige aber auch zugleich berührende Stimme unter Beweis. Neben dem Studium der Theaterwissenschaft an der Akademie der schönen Künste in Teheran nahm sie Gesangsunterricht bei Ostad Nasrollah Nassepour, einem der bedeutendsten Lehrer des klassischen persischen Gesangs und erlernte bei ihm die Ordnung und Systematik persischer Musik, sowie auch die charakteristische Gesangstechnik in der traditionellen iranischen Kunstmusik. Heute beinhaltet ihre Musik neben dem traditionell persischen auch Jazzelemente in sich. Nach der Islamischen Revolution wurden öffentliche Auftritte von Sängerinnen im Iran verboten. So wanderte Maryam Akhondy nach Deutschland aus. In Köln wagte sie einen künstlerischen Neuanfang und gab erste Konzerte mit exiliranischen Musikgruppen in Skandinavien und anderen Ländern Europas.

Des Weiteren hat das Festival auch ein kleines Programm für Kinder aufgestellt und die Kindertheatergruppe Avish zu Vorführung ihres Stückes „Die Geschichte von Kutti und Mutti“ eingeladen. Weitere Informationen und das vollständige Programm ist unter www.dit-forum.com sowie auch www.buehnederkulturen.de zu finden.

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