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Tragödie in Backnang – das ganze Land ist erschüttert

Bei einem Feuer am Sonntagmorgen (10. März) in Backnang (Baden-Württemberg) waren eine 40-jährige Mutter, sechs ihrer Söhne sowie eine Tochter gestorben. Die toten Kinder waren zwischen 6 Monate und 17 Jahre alt. Drei Familienmitglieder wurden gerettet. Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann sprach von einer „nationalen Tragödie“. Bei vielen Menschen hat der Brand sofort Erinnerungen an das Attentat von Solingen und die Morde der NSU-Terroristen geweckt. Nach den ganzen schrecklichen Erreignissen in der Vergangenheit ist Misstrauen als erste Reaktion nicht verwunderlich. Doch eine Tragödie dieses Ausmaßes darf von niemanden – aus welchen Ambitionen auch immer – politisch missbraucht werden. Die Situation anstachelnd ist auch, dass die Polizei (das Feuer war nicht mal gelöscht) einen rassistischen Hintergrund als Ursache ausschloss. Nach der jetzigen Erkentniss scheinen bautechnische Probleme der Grund für den Brand zu sein. Die Ermittlungen gehen nach den Erklärungen der Behörden in alle Richtungen. Während dessen haben an die 1000 Menschen mit einer Zeremonie Abschied von den Opfern genommen. Baden-Württembergs Integrationsministerin Bilkay Öney (SPD) kritisierte die türkischen Politiker, voreilige Misstrauenszeichen zu senden. Die Polizei hofft nach eigenen Angaben bis Ende der Woche Ergebnisse vorlegen zu können. Als sehr wahrscheinliche Ursache für den Brand haben die Ermittler einen technischen Defekt ausgemacht. Mehr und mehr rücken Lebensbedingungen in den Vordergrund. Die Großmutter beschuldigte den Vermieter, sich nicht um die Mängel des Hauses gekümmert zu haben. Die elektrischen Leitungen in der Wohnung seien total marode gewesen. Ein Holzofen war die einzige Heizquelle der Wohnung. Auch die Ämter stehen unter Kritik, sich trotz mehrfachen Aufsuchens der Familie, den Zustand des Hauses nicht ausreichend geprüft zu haben.

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