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Türkei – Türöffner für Syrien

Die Türkei verlegte bereits F16-Kampfflugzeuge an ihre Grenze zu Syrien. Nach Angaben des Generalstabs der türkischen Armee handelt es sich dabei um eine Reaktion darauf, dass sich syrische Hubschrauber dem türkischen Territorium genähert hätten.

Ende Juni war ein türkisches Militärflugzeug  vom Typ F-4 von der syrischen Luftabwehr abgeschossen worden. Angeblich verirrte sich dieser dorthin. Die Türkei hat den Zwi­schen­fall sofort zum NATO-Thema gemacht. Dabei präsentierte sich ausgerechnet die Türkei als Opfer und als das Land, welches sich bedroht sieht. In der Sondersitzung räumten die türkischen Vertreter ein, dass der ­RF-4-Jet an dem besagten Tag „irrtümlich“ in syrischen Luftraum eingedrungen sei, diesen nach einer Warnung aber wieder verlassen hätte. Gleichwohl warnte der türkische Ministerpräsident Erdogan Damaskus „vor weiteren Provokationen“.

Auch die Dar­stel­lung aus Damaskus, dass ein uniden­ti­fi­ziertes Flug­ob­jekt mit hoher Geschwin­dig­keit in den syri­schen Luft­raum ein­ge­drungen sei, wird von tür­ki­scher Seite wider­spro­chen. Der Abschuss sei im inter­na­tio­nalen Luft­raum erfolgt, nachdem das Flug­zeug unab­sicht­lich kurz in den syri­schen Luft­raum ein­ge­drungen sei, behauptet Ankara.

Die Geschichte zeigt immer wieder, dass Vorwände Kriege beginnen lassen. Die beiden Weltkriege wurden ebenfalls durch „kleinere“ Eskalationen ausgelöst. Es läuft immer wie bei kleinen Kinderzankereien: den einen so lange ärgern und piesacken, bis der zuschlägt. Der Unterschied: Der Provozierende freut sich über diese Reaktion und schlägt selber richtig zu. Die momentane Situation ähnelt dieser sehr.

Nach den ganzen unerfolgreichen Plänen und dem ganzen Druck aus dem Ausland sowie aber auch im syrischen Inland, die auf den Absturz des Assad- Regimes  gezielt war, muss man besonders naiv sein, um an die „Verirrung des türkischen Kampfjets“ zu glauben. Durch die kontroverse Haltung Russlands und Chinas, den als gescheitert anerkannten „Annan-Plan“ stellen die Kampfjets nur eine Provokation seitens der Türkei dar. Im Grunde gesehen provozierte die Türkei damit selbst den Anlass, den sie anschliessend dazu nutzte, um die Nato hinter sich zunehmen, um so einen gewaltigen Truppenaufmarsch an der syrischen Grenze zu rechtfertigen.

Durch die geographische Lage und religiösen Hintergründe spielt die Türkei im Nahen Osten eine wichtige Rolle. Auch ist diese schon ziemlich lange Verbündeter imperialistischer Mächte, welche um jeden Preis eine militärische Intervention in Syrien fordern. Vor allem die Türkei hat im Syrien-Konflikt schon längst eine vorherbestimmte Rolle eingenommen. In der Türkei haben die bewaffneten Aufständischen gegen den syrischen Präsidenten Baschar Al-Assad im vergangenen Jahr ihre Kommandozentrale eingerichtet. Und auch über die Türkei werden Aufständische mit Waffen und Kommunikationsmitteln versorgt, verteilt vom US-Geheimdienst CIA und mit Unterstützung des türkischen Geheimdienstes MIT.  Auch der exiloppositionelle syrische Nationalrat hat seinen Sitz in der Metropole Istanbul.

Mittlerweile hat die EU ihre Sanktionen gegen die syrische Regierung erheblich verschärft. Die Außenminister sperrten die Konten des syrischen Innen- und des Verteidigungsministeriums und setzten fünf weitere Firmen, Regierungsstellen und Personen auf die schwarze Liste. Ziel ist der Sturz des syrischen Präsidenten Assad. Um jeden Preis.

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