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Umfairteilen – Es geht weiter

Özlem Yildiz

Die Forderungen vom „29. September“ letzten Jahres wurden Mitte April erneut auszurufen. In mehr als 50 Städten bundesweit  fanden wieder Demonstrationen und Aktionen unter dem Motto „Umfairteilen“ statt, in denen Menschen gegen Ungerechtigkeit und der immer wachsenden Kluft zwischen Arm und Reich  demonstrierten.

Die Forderungen der mehreren Tausend Menschen, die letztes Jahr bundesweit auf den Straßen waren, wurden erneut laut. Die Forderungen nach einer stärkeren Besteuerung auf hohe Einkommen und Vermögen, sowie die Bekämpfung von Steuerflucht und Steueroasen wurden auch dieses Mal laut herausgeschrieen.

Die heutige Gesellschaft ist von der extrem ungleichen Verteilung von Vermögen stark gefährdet. 0,1 % der Bevölkerung besitzt alleine 22,5 % des Vermögens, während die Hälfte der Bevölkerung nur knapp 1,4 % besitzt. Offiziell gibt es 3,14Millionen Arbeitslose, hinzu kommen diejenigen, die aus der Statistik verschwinden. Es fehlen 300.000 Ausbildungsplätze. Jeder vierte Beschäftigte ist Niedriglöhner und verdient weniger als 9,15€/Brutto. Und das alles in Deutschland, eines der stärksten und reichsten Länder der Welt.

Die Schere zwischen Reich und Arm geht immer weiter auseinander. Die Reichen im Land werden immer reicher. Immer wieder bekommen wir zu hören: „Den öffentlichen Haushalten fehlen die finanziellen Mittel.“ oder die Finanznot des Bundes, der Länder und Kommunen, notwendige öffentliche und soziale Leistungen zu erbringen und mehr in Bildung zu investieren, wären nicht möglich. Aber auf der anderen Seite gibt es  Rettungspakete für Banken, unerklärliche Steuergeschenke an Reiche und Konzerne, womit die öffentlichen Kassen geplündert werden. Dabei existiert ein Privatvermögen von über 8 Billionen Euro in Deutschland. Das Privatvermögen von den reichsten 2% würde ausreichen, um alle Schulden in Deutschland zu tilgen.

Mit steigender Armut, steigen auch Vorurteile gegen Migrantinnen und Migranten. Rassistische und faschistische Organisationen sehen dies als Chance, Hass und Vorurteile zu schüren. Es ist darum umso wichtiger zu zeigen, dass die Grenzen nicht zwischen den Nationen oder Kulturen verlaufen, sondern zwischen oben und unten, zwischen reich und arm. Wir lassen uns nicht spalten und kämpfen gemeinsam für eine soziale Welt. Wir brauchen finanzielle Mittel für Investitionen in mehr Bildung und Soziales, Gesundheit und in bessere öffentliche Infrastruktur. Wir werden nicht länger hinnehmen, dass ein minimaler Teil der Bevölkerung den größten Reichtum besitzt, wohingegen der größte Teil nichts besitzt und Angst um seine Existenz hat oder an der Armutsgrenze leben muss. Wir wollen eine Perspektive für unsere Zukunft. Wir fordern Geld in die Bildung, statt für Banken und Konzerne. Wir fordern Umfairteilen- Reichtum besteuern, und zwar jetzt!

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