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Unser Schmerz ist unsere Kraft

Im August ist Unser Schmerz ist unsere Kraft erschienen, ein Jugendbuch von Semiya Şimşek, Gamze Kubaşık und der Journalistin Christine Werner. Darin berichten Şimşek und Kubaşık von der Ermordung ihrer Väter, der Verdächtigungen durch die Polizei und ihrem fortwährenden Engagement gegen Rechts.

Semiya Şimşek war 14 Jahre alt, als ihr Vater Enver Şimşek vom Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) ermordet wurde. Gamze Kubaşık war 20, als Mehmet Kubaşık getötet wurde. Die beiden mussten nicht nur in ihrer Jugend den gewaltsamen Verlust ihrer Väter verkraften, sondern auch mit rassistischen Ermittlungen der Behörden umgehen, die sie, ihre Mütter und ihre Väter selbst ins Visier nahmen. Nun erzählen sie ihre Geschichte – speziell für junge Leser:innen. Mit kurzen Dialogen, Fotos und Illustrationen wie SMS-Verläufen werden die Erfahrungen, die Gamze und Semiya vor und nach ihrem Kennenlernen 2006 miteinander teilen, altersgerecht nachvollziehbar dargestellt.

Şimşek erklärt, warum sie ein Jugendbuch geschrieben haben: Für viele, vor allem für junge Menschen, sei der NSU-Komplex kein Begriff. Der letzte Mord geschah 2007 – also vor der Geburt der meisten Jugendlichen heute. Zudem sind die Autorinnen überzeugt, dass man Rassismus früh begegnen müsse und dass das Engagement gegen Rechts gerade auch für junge Menschen wichtig ist.

Das Buch hat mehrere Ziele: Es soll an ihre Väter und alle Opfer des NSU erinnern und zugleich ein aktiver Beitrag im Kampf gegen Rassismus sein.

Unser Schmerz ist unsere Kraft umfasst 192 Seiten und kostet 17,90 Euro.

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