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„Unsere Kraft liegt in unserem Miteinander…“

kadin gkb temsilciler

Vertreterinnenversammlung des Bundeverbandes der Migrantinnen.

 

AM 7.-8. Februar rief der Bundesverband der Migrantinnen zu seiner bundesweiten Vertreterinnenversammlung ein. 30 Vertreterinnen aus 11 Städten kamen zusammen, um am diesen Wochenende die Arbeit des Migrantinnenverbandes auszuwerten. Auf der Tagesordnung stand neben der Diskussion der (frauen-) politischen Lage, dem Ausblick auf die daraus resultierenden Aufgaben für die zukünftige Arbeit, vor allem die intensive Auswertung der Arbeit der lokalen Frauengruppen und des Bundesvorstands.

Die konservative Politik, der mit und in Folge der weltweiten Anspannung zwischen den Großmächten und kriegerischen Auseinandersetzungen in regionalen Schauplätzen wie in der Ukraine und im Nahen Osten in den vergangenen Monaten sichtbar erstarkte, hat in besonders gravierender Weise Frauen weltweit massiv ergriffen. In zahlreichen Wortbeiträgen wurde besonders über die Ursachen und Ziele der rassistischen Pegida-Bewegung diskutiert. Hervorgehoben wurde auch, dass neben der Zuspitzung von Konflikten, Angriffen auf demokratische Rechte und Kriegen, der Protest von Menschen – und in vielen Beispielen auch von Frauen – wächst und breitere Kreise umschließt. Als Beispiel nannten die Teilnehmerinnen auch den Erfolg der Syriza-Bewegung in Griechenland gegen die Würgepolitik der Troika.

In der Auswertung der Arbeit tauschten die Vertreterinnen ihre Erfahrungen aus. Dabei wurden mehrere Punkte formuliert. Im Kern der Arbeit muss das Ziel stehen jegliche Hürden zu beseitigen, die Frauen hindern, sich am gesellschaftlichen Leben und Kämpfen für ihre Rechte und Gleichberechtigung zu beteiligen. Der Schritt aus der Tür – dieses Bild wurde häufig von den Teilnehmerinnen verwendet, um zu veranschaulichen, wie schwer der Schritt von den eigenen vier Wänden nach draußen für Frauen sein kann. Aber auch das Gegenteil ist der Fall. Die Erfahrungen aus der Praxis zeigen, dass es hierzu erfolgreiche Beispiele gibt. „Wir müssen einen langen Atem beweisen, nicht sofort aufgeben, sondern immer ganz nah bei den Frauen, ihren Problemen und ihrem Alltag sein“ – so der mehrheitliche Standpunkt der Teilnehmerinnen.

 

10 Jahre Bundesverband der Migrantinnen in Deutschland

Am 20.03.2005 wurde auf einer Konferenz in Köln mit über 200 Teilnehmerinnen der Bundesverband der Migrantinnen gegründet. Anlässlich des 10-jährigen Bestehens des Migrantinnenverbandes beschlossen die Vertreterinnen eine Reihe von Veranstaltungen. Neben lokalen Feiern, die auf das gesamte Jahr verteilt werden, sprachen sich die Frauen für die Organisation einer bundesweiten Frauenfeier im November 2015 aus.

Geplant werden weiterhin regionale Versammlungen bzw. Konferenzen, zu der Gewerkschaften und befreundete Frauenorganisationen eingeladen werden.

In vielen Städten bereiten sich die Mitgliedergruppen auf die Feierlichkeiten zum Internationalen Frauentag vor. Zentrales Motto des diesjährigen Aufrufs des Migrantinnenverbandes lautet: Gegen Rassismus und Ausgrenzung – Frauensolidarität stärken für Lohngerechtigkeit und Gleichberechtigung!

In den meisten Städten steht das Programm fest, die Flugblätter und Plakate sind in Druck oder befinden sich bereits in der Verteilung.

Die Herausforderung wird darin bestehen, all die Energie und Kraft, die in diesen Tagen in kollektiver Arbeit geleistet und umgesetzt wird, auch über den 8. März hinaus zu tragen. Denn: selbst aktiv werden, das Leben selbst formulieren, Probleme erkennen und gemeinsame Ziele setzen. Nicht alleine, sondern mit Gewerkschaften, Frauenverbänden, mit Kolleginnen am Arbeitsplatz, mit Nachbarn im Stadtteil und vielen anderen Mitstreiterinnen.

 

One Billion Rising am 14. Februar

Der Tod der jungen Studentin Jyoti Singh Pandey im Dezember 2012 infolge einer brutalen Massenvergewaltigung sorgte weltweit für Empörung. Der grausame Fall war die Geburtsstunde des sogenannten „One Billion Rising Day“ am 14. Februar, der in den Folgejahren als weltweiter Streiktag in über 200 Ländern mit Veranstaltungen begangen wird. In Deutschland hatten im vergangenen Jahr in über 190 Städten Frauen öffentliche Plätze besetzt – mit Tänzen und anderen Formen ihres „Streiks“. Es ist davon auszugehen, dass der One Billion Rising – Day 14. Februar auch in diesem Jahr große Frauenmengen in lokalen Veranstaltungen zusammenbringen wird. Dafür spricht vor allem die Zahl der bisher angemeldeten Veranstaltungen vor Ort.

Sidar Carman

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