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Urlaub in Acapulco? Nur über die Leiche tausende Lehrer!

Seit Wochen demonstrieren mehr als 10.000 mexikanische Lehrer gegen aktuelle Bildungsreformen. Ein neues Gesetz schwächt Gewerkschaften und verordnen ihnen Leistungskontrollen.

Die Stimmung in Mexiko-City ist seit Wochen angespannt, immer wieder kommt es zu Protesten gegen die Reformvorhaben der Regierung. Vorletzten Mittwoch sind rund 12.000 Lehrer gegen eine Bildungsreform, die Peña Nieto (Mexikanischer Staatspräsident) am Vortag ungeachtet aller Proteste in Kraft setzte, auf die Straße gezogen. Hunderte Bereitschaftspolizisten hielten die Demonstranten mit Metallbarrieren und Schildern von der Residenz von Präsident Enrique Peña Nieto in Mexiko-Stadt fern.

Die neue Bildungsreform schränkt den Einfluss von Gewerkschaften ein und zwingt Lehrer, sich regelmäßigen Leistungsbewertungen zu unterziehen. Die Lehrer beklagen, dass die landesweit einheitlichen Tests die Realität ignorieren, da viele Pädagogen in abgelegenen Dörfern in ländlichen Gebieten unter schwierigen Bedingungen arbeiten. Eine dieser wäre, dass viele Kinder spanisch erst in der Schule lernen, zuvor sprechen sie oft nur die Sprache der Einheimischen. Solche Situationen werden in den Test aber nicht berücksichtigt, diese gehen von einem utopischen Idealfall aus.

Seit 3 Wochen kampierten Lehrer in Mexiko-City in einem selbst errichteten Zeltlager, um gegen die Reform zu protestieren. In Folge eines Streiks blieben im westlichen Staat Jalisco 200 Schulen geschlossen und sie haben mit ihren Aktionen immer wieder massive Verkehrsbehinderungen in der Metropole verursacht. Im südwestlichen Staat Guerrero blockierten Lehrer eine Autobahn, die Mexiko-City mit dem Urlaubsort Acapulco verbindet. Nachdem sie das Parlament nicht von der Verabschiedung des Gesetzes abhalten konnten, hoffen sie nun, die Bevölkerung zu mobilisieren. Sie geben also keinesfalls auf, sondern kämpfen weiter gegen solch eine Missachtung.

Pinar Aki

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