Nach einer Pressemitteilung des gewerkschaftsnahen Netzwerks Clean Clothes Campaign (CCC – Kampagne für saubere Kleidung) gibt es neue Beweise dafür, dass die Fabrik in Pakistan, in dem es zu einem verheerenden Brand mit über 300 Toten kam, unter anderem auch für den deutschen Textildiscounter KIK produzierte. Die Arbeiter nähten Jeans-Hosen für den europäischen Markt. KIK gab in einer Erklärung bekannt, dass die Fabrik einer ihrer Zuliefererbetriebe war. Zuvor waren KIK-Markenetiketten in der Fabrik gefunden und somit war KIK gezwungen, Stellung zu beziehen.
In der Fabrik gab es wohl verriegelte Ausgänge und vergitterte Fenster wie in einem Gefängnis. Bei dem Brand, deren Ursache noch nicht aufgeklärt wurde, konnten die 300 Arbeiter aufgrund der verschlossenen Notausgänge, vergitterten Fenster und versperrten Treppenhäuser sich nicht nach draußen retten. Die CCC ist entsetzt und empört darüber, dass KIK in seinen Zulieferfabriken die Sicherheit der Beschäftigten nicht garantieren konnte. Interessant ist auch, dass KIK den Brand noch nicht bedauert hat bzw. auch noch keine Unterstützung für die Opfer und ihre Angehörigen zugesagt hat. Die CCC fordert KIK auf, Entschädigungen für die Opferfamilien zu leisten und die Verantwortung zu übernehmen. Ein Vertreter der pakistanischen Gewerkschaft National Trade Union Federation Pakistan äußerte sich über die Ereignisse wie folgt: „Die ausländischen Käufer interessieren sich nicht für die Arbeitsbedingungen in den hiesigen Fabriken“.