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Warnstreiks, BR-Wahlen und Arbeitskämpfe

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Eine neue Runde der Arbeitskämpfe im Dienstleistungssektor und Wahlen von Betriebsräten und Vertrauensleuten sind auf der Tagesordnung. Über 100 Tausend Kolleginnen und Kollegen des öffentlichen Dienstes beteiligten sich an den Warnstreiks in verschiedenen Städten. Teilweise stand der Nahverkehr still, Kitas blieben geschlossen und ins Bewusstsein drang die Macht der Arbeit, wozu sie fähig ist, wenn sie sich organisiert und für ihre Interessen und Ziele kämpft. In einer bundesweiten Emnid-Umfrage halten 63 Prozent der Befragten die Forderungen der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes für angemessen. Die Sympathie in der Bevölkerung steigt.

Auf der anderen Seite wählen viele Betriebe zur Zeit ihre Betriebsräte und alternative und kritische Listen können Erfolge verbuchen. Vielerorts geht es nicht nur um den Erhalt und die Sicherheit von Arbeitsplätzen, sondern um die Richtung, die die Belegschaften einschlagen wollen und müssen, so auch bei Opel in Bochum.

Bereits zu lange haben Vertreter von Gewerkschaften und gewählten Arbeitervertretern als Co-Manager agiert und den Arbeitern und Angestellten, für deren Interessen sie eigentlich einstehen sollten, gepredigt, man müsse verzichten, um mit nichts auf der Strasse zu landen. Weihnachtsgeld, Urlaub, Lohnerhöhung wurden auf der Schlachtbank geopfert, nur aus der Angst heraus, gar nichts mehr zu haben. Trotzdem wurde die Zahl der Belegschaft immer weiter reduziert, einzelne Bereiche ausgegliedert, Neueistellungen nur noch über Leih- und Fremdfirmen abgewickelt, die Übernahme von Azubis wurde nicht gewährleistet. So ist es auch nicht verwunderlich, dass die Unzufriedenheit unter der Belegschaft mit jedem Tag weiterwächst.

Diese angestaute Wut machte sich bei Opel in Bochum bemerkbar, als die Kollegen die Gewerkschaftsführung auspfiff und den Konzernvertreter nicht sprechen ließ. Die Warnstreiks, die BR-Wahlen und wichtige Arbeitskämpfe finden zeitgleich statt. Wenn die Arbeiter und Angestellten es schaffen, alle Bereiche miteinander zu verbinden, werden die Belegschaften insgesamt davon profitieren.

 

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