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Warum sind Heuschrecken gut? -Zum Verkauf von Blohm & Voss

Gerald Kemski

 

 

Die zivile Schiffbau- und Reparatursparte von Blohm & Voss ist an den britischen Finanzinvestor „Star Capitals Partner“ verkauft worden. Vorher hatte sich die Bremer Lürssen-Werft, die in dem gleichen Marktsegmenten wie Blohm & Voss arbeitet und dort Erfolge vorweisen kann, um den Kauf von Blohm & Voss bemüht. Diese Offerten wurden nicht nur von Thyssen-Krupp-, sondern auch von den Blohm & Voss-Betriebsräten und der Hamburger IG-Metall abgelehnt. Dafür mag man Verständnis haben, war vermutlich die Angst groß, Know-How könnte von der Elbe an die Weser abfließen. Aber Lürssen ist ein engagierter Schiffbaubetrieb, der auch von Schiffbau etwas versteht.

Kein Verständnis kann es aber dafür geben, dass die Blohm & Voss-Betriebsräte und die Hamburger IG-Metall dem Verkauf an den Finanzinvestor ausdrücklich zustimmen. Finanzinvestor? War da nicht was? Richtig! Der ehemalige SPD-Vorsitzende Müntefering bezeichnete Finanzinvestoren seinerzeit als „Heuschrecken.“ Finanzinvestoren sind dafür bekannt, dass sie sich nicht langfristig engagieren, sondern nur kurzfristig und während dieser kurzen Zeit möglichst viele Profite aus den Beteiligungen holen, um sie dann wieder abzustoßen.

Was ist also an Heuschrecken oder an dem Kauf durch „Star Capital Partners“ gut?

Es gibt seitens des Investors weder eine Jobgarantie, noch die Zusage, die bestehenden Tarifverträge einzuhalten. Das aber muss erkämpft werden, soll die Belegschaft nicht Opfer einer Heuschrecke werden.

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