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„Weltretter“ in Davos

 

Das Weltwirtschaftsforum (WEF) im Schweizer Kurort Davos ist eines der wichtigsten Ereignisse für Spitzenpolitiker und selbsternannte Top-Manager aus aller Welt. Das eigens formulierte und erklärte Ziel der jährlichen Veranstaltung seit schon mittlerweile 41 Jahren: „den Zustand der Welt zu verbessern“. Doch in wessen Sinne? Ohne jegliche demokratische Legitimation oder Grundlage trafen sich 2500 Personen der politischen und wirtschaftlichen Eliten dieser Welt, diskutierten über globale wirtschaftliche Probleme und „suchten“ Ansätze für ihre politischen und sozialen Interessen, begleitet von starkem, internationalem Protest vor Ort und in vielen anderen Ländern und beschützt von 5000 Soldaten. Ein Widerspruch macht sich dabei jedoch klar und deutlich: Resultieren der „zu verbessernde Zustand“ und die „wichtigen zu lösenden Probleme unserer Zeit“ nicht aus dem Sein und dem Verhalten genau dieser Eliten?

Kriege, Hunger, Krisen und Umweltzerstörung sind logische Konsequenzen des wütenden Kapitalismus. Sie haben ihre Ursachen in den Macht- und Herrschaftsverhältnissen genau dieses Systems. Und diese Müßiggänger, die sich dort Jahr für Jahr bei Austern, Hummer und Kaviar feiern lassen, sind doch Schuld an der Misere der Welt.

So schnell wie möglich muss eine Alternative zum bestehenden System her. Aber diese wird nicht von alleine kommen. Die Eliten in Davos sehen die Alternative zum Kapitalismus im Kapitalismus selbst und versuchen, ihre Interessen und Machtansprüche zu wahren und zu beschützen. Nichts als reine Interessensvertretung. Den Zustand der Welt zu verbessern heißt für sie nur, sich selbst zu retten. Deswegen wurde auch das Motto der diesjährigen Veranstaltung so gewählt: „Die große Transformation – Neue Modelle gestalten“. Modelle, wie der Kapitalismus sich schöner zeigen kann, als er ist.

Doch in Wirklichkeit braucht es für die Teilnehmer keine Alternativen zu Kriegen zu geben, denn das ist ihr Geschäft. Wenn die Mehrheit der Menschheit hungert, können sie Austern und Champagner schlürfen und über ihre Probleme jammern. Sie können sich vor der Realität verstecken, aber es ist nur eine Frage der Zeit, dass auch sie nur noch eine Erwähnung in Geschichtsbüchern werden. Denn selbst der Begründer und Organisator des WEF, Klaus Schwab, hat inzwischen erkannt: „Das kapitalistische System passt nicht mehr in die Welt.“

Wir werden sicher noch einige Weltwirtschaftsforen erleben. Aber auch das wird irgendwann einmal ein Ende finden. Denn der Kapitalismus ist in Schwierigkeiten und jegliche Reformen verschieben lediglich ihr unvermeidbares Ende!

 

 

 

 

 

 

 

 

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