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Weltweiter Aktionstag „Rising for Revolution“

Der 14. Februar, für die Verliebten und Paare bedeutet dieser Tag, Zweisamkeit und bestenfalls Geschenke, um sich gegenseitig die Liebe zu beweisen. Doch dieser Tag wird seit Ende 2012 auch „Tag für die Beendigung der Gewalt an Frauen und die Gleichstellung von Mädchen und Frauen“ benannt. Eva Ensler, Feministin und Künstlerin, erweckte diesen Aktionstag mit mehr als 1000 Unterstützerinnen zum Leben. Grund dafür war eine Statistik in Amerika, die zeigte, dass weltweit jede dritte Frau schon mal Gewalt erlebt hatte oder vergewaltigt wurde. So erstand auch das Motto „One Billion Rising“(Eine Milliarde erhebt sich). Als es 2013 noch um die 100 Städte waren sind es heute alleine in Deutschland 160 Städte in denen man auf ein und dasselbe Lied tanzt. Das Lied „Break the Chain“ (Zerbrich die Ketten) von der Musikerin Tena Clark wurde schon in mehrere Sprachen übersetzt und die Choreographie zu diesem Lied kann man im Internet finden, um an diesem Tag mit mehreren tausend anderen Frauen (aber auch unterstützenden Männern) zu tanzen. Durch diesen friedlichen Protest möchte man weltweit Aufmerksamkeit schaffen und Frauen dazu zu ermutigen, mitzumachen und sich mit denen zu solidarisieren, die auf diese Solidarität angewiesen sind. Durch den Slogan „Steh auf, Tanz, Streik“ werden Frauen dazu aufgerufen, ihre Häuser, die Betriebe und Schulen zu verlassen und zu tanzen. Es soll betroffene Frauen ermutigen, sich gegen die Gewalt zu erheben und gemeinsam sich für eine Veränderung einzusetzen. Weltweit.
Unter dem diesjährigen Motto „RisingforRevolution“ haben sich am 14. Februar 2016 auch Menschen in Köln getroffen. Am Bahnhofsvorplatz, fast zwei Monate nach den sexuellen Übergriffen auf viele Frauen in der Silvesternacht wurde auf diesem Platz gegen sexualisierte Gewalt getanzt. Zwei Tage vorher traf man sich im Bürgerzentrum Ehrenfeld, um die Choreographie einzustudieren. Ein breites Bündnis von Verbänden, die sich für die Rechte der Frauen einsetzen, hatte zur Teilnahme aufgerufen. Unter anderem auch der Bundesverband der Migrantinnen e.V. In ihrer Pressemitteilung zu diesem Aktionstag machten sie deutlich, dass sexualisierte Gewalt an Frauen unabhängig von Herkunft und Religion zu betrachten ist. Auf dem Bahnhofsvorplatz kamen Frauen jeden Alters zusammen und tanzten zusammen. Es wurden verschiedene Reden von Aktivistinnen gehalten und die Band LauteLadies sang ihr Lied „Mein Körper gehört mir“, in dem sie über die über Situation junger Mädchen in der Schule und im Alltag rappt. In einem Redebeitrag wurde „Germanys next Topmodel“ kritisiert und gefordert, dieses Programm nicht mehr zu senden, denn dieses vermittele, vor allem jungen Frauen, ein gefährliches Schönheitsideal.

Tugba Bakirci

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