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Wer sind eigentlich: Die Indianer

Ani Alabogus

Bestimmt hat jeder von uns schon einmal einen alten Cowboy- und Indianer-Film gesehen, doch „was sind Indianer eigentlich?“ haben sich bestimmt auch schon viele gefragt. Man nannte sie irrtümlich „Indianer“. Wieso irrtümlich? Ursprünglich glaubte man, dass Amerika eigentlich gar nicht Amerika, sondern Indien war. Seine Einwohner nannte man daher nach dem gesuchten Indien, das aber noch viele 1000 km entfernt war.
Die Indianer selbst nennen sich aber natürlich nicht „Indianer“, sondern ganz einfach „Ureinwohner Amerikas“, oder gar die „Ersten Nationen“. Da die Indianerkultur eine sehr umfangreiche ist und sich auf Südamerika und Nordamerika bezieht, kann hier nicht auf die Geschichte aller Stämme eingegangen werden. Ein zusammengefasster Blick auf die Zeit:
In dem Zeitraum von 15 000 bis 9000 vor Christus wandern sibirische Nomaden in Amerika ein.
Da Mammuts und Riesenbisons zwischen 9000 und 8000 vor Christus ausstarben, wurden die Indianer zu Jägern von Kleintieren, sowie Fischfänger und Wildpflanzensammler.
Erst viel später, etwa um 1500 vor Christus herum, begannen sie mit Pfeil und Bogen zu jagen. Indianer erbauten zudem die ersten Kanäle, die der Bewässerung von Feldern dienten. So konnten Kürbisse, Bohnen und Mais angebaut werden. 1492 traf Kolumbus in Amerika ein und damit begann der eher traurige Teil der Geschichte der Indianer. Ein Jahr später entstand die erste spanische Siedlung.
1518 starben unzählige Indianer an der Pockenkrankheit, die von den Spaniern eingeschleppt wurde.
Es folgten Engländer, die Amerika besiedelten und schnell anfingen, den Indianern Land weg zu nehmen.
Ein Jahrhundert später fand der erste Indianerkrieg Nordamerikas statt. Der Indianerstamm der Powhatan kämpfte gegen englische Kolonisten. Die Indianer hatten keine Chance bei diesem tragischen endenden Kampf. Damit verloren sie ihr komplettes Land.
Ein anderes großes Massaker fand 1864 statt. Die US-Kavallerie metzelte in Colorado hunderte Indianer nieder. Mit dem Schadensersatz der Washingtoner Regierung für die Überlebenden konnten sich die Indianer auch nicht ihr freies Leben zurückkaufen.
In New Mexico gab es ein Konzentrationslager. Dorthin wurden etwa achttausend Indianer gebracht. Die meisten von ihnen waren vom Stamm der Navaho. Sie wurden vier Jahre lang eingesperrt. Als sie entlassen wurden und in ihre Gebiete zurückkehrten, fanden sie reine Verwüstung vor. Soldaten hatten alle Schafe umgebracht, die Häuser beschädigt und die Felder zerstört.
1871 werden die Völker der Indianer zur unsouveränen Nation erklärt.
Durch die Beseitigung der Reservate wurden die Indianer ein armes Volk. 1934 wurde aufgrund dessen ein neues Gesetz erlassen. Mit diesem sollten Indianerstämme die Möglichkeit haben, sich neu zu organisieren und einzurichten. Heute leben nur noch wenige von ihnen ein traditionelles Leben.

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