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Zuspruch für die Streikenden

Mehr als 1.000 Menschen haben auf einer Kundgebung der Industriegewerkschaft Bergbau Chemie und Energie (IG BCE) am Hamburger Hauptbahnhof ihre Solidarität mit den Streikenden beim Verpackungshersteller Neupack bekundet. Seit sechs Wochen befinden sich die rund 200 Beschäftigten in den Werken Hamburg-Stellingen und Rotenburg an der Wümme im unbefristeten Erzwingungsstreik für einen Haustarifvertrag.

Viele Unterstützer trugen Schilder mit Aufschrift: „Für das Grundrecht auf Tarifvertrag – gegen die Ideologie bei Neupack“. Firmensprecher Lars Krüger räumt mittlerweile gegenüber den Medien ein, dass das Unternehmen eigene „Fehler“ erkannt habe „und viel wichtiger, daraus gelernt“ habe. Dennoch weigert sich der Vorstand auch nach drei Verhandlungsrunden beharrlich, per Tarifvertrag einen Mindestlohn von 8,50 Euro langfristig anzuerkennen und das betriebliche System der individuellen Entlohnung nach Sympathie aufzugeben.

Der Arbeitskampf sei ein Zeichen, „dass Menschen für ihre Würde kämpfen“, sagte Hamburgs IG BCE-Bezirksleiter Jan Eulen zu den Kundgebungsteilnehmern. Dass Menschen nach Gutsherrenart behandelt werden, habe nichts mit hanseatischen Kaufmannstum zu tun. „Die Familie Krüger steht neben der Gesellschaft, sie verhalten sich nicht wie ehrbare Kaufleute,“ sagte Eulen.

Die Belegschaft kämpfe gegen Hungerlöhne und für Löhne, von denen die Familie leben könne, sagte Peter Hausmann, zuständig für Tarifverhandlungen im geschäftsführenden Hauptvorstand der IG BCE. Er verstehe nicht, weshalb die Krüger-Familie nicht verhandele.

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