Thyssenkrupp hat bestätigt, dass im Bremer Werk Farge 421 Mitarbeiter entlassen werden. Das bedeutet, dass vier von fünf Arbeitern entlassen werden. Die endgültige Entscheidung traf der Aufsichtsrat am Mittwoch. Das Unternehmen bereitet sich nach eigenen Angaben auf grundlegende Veränderungen im Automobilmarkt vor, die eine umfassende Umstrukturierung erfordern.
Das von den Mitarbeitern vorgebrachte Konzept zur Rettung ihrer Arbeitsplätze wurde vom Unternehmen als „nicht tragfähig“ abgelehnt. Andreas Ruks, Finanzvorstand von Thyssenkrupp Automotive Technology, sagt, die Entlassungen seien notwendig, um die langfristige Stabilität und Wettbewerbsfähigkeit des Geschäftsbereichs sicherzustellen. Darüber hinaus wird angegeben, dass eine stabile Perspektive für die 113 in Bremen verbliebenen Mitarbeiter geschaffen werden.
Bis 2026 wird die Produktion eingestellt
Die Reduzierung der Produktion wird schrittweise erfolgen. Bis 2026 wird die Produktion in Bremen reduziert. Derzeit arbeiten rund 550 Menschen in der Fabrik, in der einst 1.500 Menschen beschäftigt waren. In der Betriebsversammlung am Donnerstag (gestern) wurde bekannt gegeben, wie viele Arbeitnehmer betroffen sein würden, nachdem sie umfassend über die genauen Pläne informiert worden waren.
Vor allem Arbeitsplätze in der Produktion werden abgebaut. Lediglich 113 Arbeitsplätze bleiben in den Bereichen Finanzen, Personal und Service bestehen. Im Bremer Werk werden Montagesysteme für Verbrennungsmotoren und Elektromotoren produziert.
IG-Metall-Vertreter Volker Stahmann bezeichnete den Tag der Entscheidung als „schwarzer Tag“ für Arbeitnehmer und Region. Der Gewerkschafter sagte, trotz aller Bemühungen der Gewerkschaft seien große Kürzungen nicht zu verhindern gewesen und fügte hinzu: „Aus der Perspektive ist das der Tod des Unternehmens.“
Betriebsrat und Gewerkschaft sind sich einig, dass das Unternehmen die Transformation verpasst und lange Zeit an Verbrennungsmotoren festgehalten hat. Außerdem werfen sie Thyssenkrupp schwere Managementfehler vor.