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Altona organisiert sich gegen Krieg. Zwei Tage Kultur, Politik und Begegnung auf dem Kemal-Altun-Platz

Am 21. und 22. Juni 2025 verwandelte sich der Kemal-Altun-Platz in Hamburg-Altona zum achten Mal in einen Ort des politischen Austauschs, der kulturellen Vielfalt und des nachbarschaftlichen Miteinanders. Das Stadtteilfest, organisiert vom Altonaer Solidaritätsverein der DIDF, der DIDF-Jugend, dem Internationalen Jugendverein (IJV) sowie dem Migrantinnenbund, stand unter dem Motto „Gegen Rassismus, Krieg und Aufrüstung“.

Neben einem Flohmarkt, kulinarischen Angeboten und kreativen Mitmachaktionen wie Siebdruck, bot das Fest zahlreichen Initiativen eine Plattform, um über ihre Arbeit zu informieren. Besucherinnen und Besucher konnten unter anderem die Zeitschriften Lautschrift und Junge Stimme kennenlernen, in denen junge Autor:innen zu gesellschaftspolitischen Themen schreiben.

Ein zentrales Element des Programms waren die Workshops am Samstag, in denen unter anderem über die Wehrpflicht, die Rolle der neuen Bundesregierung in Bezug auf die Situation der Frauen sowie über aktuelle faschistische Tendenzen diskutiert wurde. Eine anschließende Podiumsdiskussion widmete sich der deutschen Aufrüstungspolitik und ihrer Einbettung in internationale Machtverschiebungen. Die eingeladenen Referenten analysierten, wie sicherheitspolitische Narrative – insbesondere eine Bedrohung durch Russland – zur Legitimierung einer umfassenden Militarisierung genutzt werden.

In den nachfolgenden Redebeiträgen der beteiligten Organisationen wurde diese Kritik weiter vertieft. Dabei wurde betont, dass bloßer Widerspruch gegen Krieg und soziale Ungleichheit nicht ausreiche – notwendig sei ein aktives gesellschaftliches Engagement für gerechtere Lebens- und Arbeitsbedingungen.

Das abendliche Bühnenprogramm setzte kulturelle Akzente: Musik aus verschiedenen Stilrichtungen – von Rap und Hip-Hop bis zu traditionellen Halay-Tänzen – sorgte für lebendige Stimmung. Zu den Höhepunkten zählten Auftritte der Sängerin Eylem Dörtyol,  sowie des kurdisch-türkischen Künstlers Mehmet Atlı.

Am Sonntag lag der Fokus auf den jüngeren Besucher:innen: Das Familien- und Kinderfest bot Spielstationen und kreative Angebote. Kinder konnten zudem die NOVA, eine Zeitschrift der DIDF für junge Leser:innen, entdecken.

Das Stadtteilfest bot nicht nur Raum für politische Debatte und kulturelle Darbietung, sondern auch für Begegnung im Stadtteil. In Zeiten zunehmender gesellschaftlicher Spannungen setzten die Veranstalter damit ein Zeichen für Solidarität und Zusammenhalt.

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