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Amour (2012)

Georges und Anne, ein Ehepaar in ihren Achtzigern, leben in einer gepflegten Altbauwohnung mitten in Paris. Die beiden pensionierten Musikprofessoren führen ein Leben im fortgeschrittenen Alter, wie sich das vermutlich jeder wünscht: Physisch in guter Verfassung und geistig hochaktiv nehmen sie noch vollen Anteil am kulturellen Leben, wie ein Besuch bei einem Klavierkonzert es vor Augen führt. Und vor allem begegnen sich die beiden nach vielen Jahren des Zusammenlebens mit Respekt und einer immer noch innigen Zuneigung, die in vielen kleinen Gesten des täglichen Zusammenlebens spür- und sichtbar ist. Doch eines Morgens beginnt sich ihr Glück zu verlassen, als Anne beim gemeinsamen Frühstück plötzlich minutenlang unbewegt dasitzt. Die diagnostizierte verstopfte Schlagader soll mit einer Operation wiederhergestellt werden. Doch verläuft der als weitgehend risikolos eingestufte Eingriff furchtbar. Anne kommt halbseitig gelähmt im Rollstuhl sitzend aus dem Krankenhaus zurück in die Wohnung. Georges sieht sich mit einer Erkenntnis konfrontiert, die man am liebsten möglichst lange verdrängen würde, nämlich dass der letzte Abschnitt des Lebens eine qualvolle Zeit sein kann. Georges und Anne wird aber auch gar nichts von dieser Qual erspart bleiben, die bald schon zur Prüfung für ihre große Liebe wird. „Amours“ Regisseur Michael Haneke zeigt in einer schon schmerzhaften Schönheit eine Geschichte von Liebe und Sterben. Gewürdigt wurde der Film dieses Jahr auch mit dem Hauptpreis beim Cannes-Filmfestival.

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