Die Braut des Bendoro erzählt von einem vierzehnjährigen Mädchen aus einfachen Verhältnissen, das an einen reichen Adligen zwangsverheiratet wird, dem es fortan bedingungslosen und rechtlosen Gehorsam zu leisten hat. Im ärmlichen Umfeld eines Fischerdorfes am Meer aufgewachsen, hat sie sich von heute auf morgen als „Probefrau ihres Herrn“ in der Gesellschaft der Reichen zu bewegen, allerdings ohne die geringste Chance, jemals von dieser Gesellschaft aufgenommen zu werden. Pramoedya Ananta Toer schafft es mit seiner schlichten erzählerischen Sprache den Leser Mitten in das Geschehen mit einzubinden und zu fesseln – sogar ohne den Namen der Vierzehnjährigen nur einmal zu erwähnen. „Die Braut des Bedorno“ ist ein Roman, der deutlich macht, warum Pramoedya Ananta Toer zu einer der herausragenden zeitgenössischen Schriftsteller der Welt gezählt wird. Pramoedya Ananta Toer, geb. 1925, genießt internationale Anerkennung als bedeutendster indonesischer Schriftsteller der Gegenwart. In seinem Heimatland waren unter dem Suharto-Regime all seine Werke verboten (bis heute ist dies offiziell nicht aufgehoben), und Pramoedya war bis 1979 elf Jahre ohne Prozess auf der Gefangeneninsel Buru inhaftiert. Bis Anfang des Jahres 1999 lebte er zuerst unter Haus-, später unter Stadtarrest in Jakarta. Eine Lockerung der Restriktionen erlaubte ihm dann im April 1999, zum ersten Mal seit Vierzig Jahren, ins Ausland zu reisen.
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