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Atomkraft abschalten!

Unter dem Motto „Fukushima mahnt – Atomkraft abschalten!“ haben rund 250.000 Menschen bei vier Großdemonstrationen für einen Ausstieg aus der Atomkraft demonstriert. In Hamburg und Köln sind jeweils 50.000 Menschen auf die Straße gegangen. Rund 40.000 Teilnehmer waren es trotz Regens in München. In Berlin dagegen forderten ca. 120.000 Atomkraftgegner die Abschaltung der Atommeiler. Zu den Demonstrationen hatten unter anderem die Anti-Atom-Initiative „Ausgestrahlt“, Naturfreunde Deutschland, Robin Wood, die Umweltschutzorganisation BUND und die Kampagnennetzwerke Attac und Campact aufgerufen. Die Proteste wurden auch von der evangelischen und katholischen Kirche sowie verschiedenen Gewerkschaften unterstützt. Es war die zahlenmäßig größte Anti-Atom Manifestation der vergangenen Jahre.
„Eine Kernschmelze ist in keinem deutschen Atomkraftwerk auszuschließen. Wir werden jetzt nicht mehr locker lassen, bis die Atomkraftwerke endgültig stillgelegt werden“, sagte Jochen Stay von der Initiative „Ausgestrahlt“. Dies bestätigten auch die Beteiligten an der Demonstration in Köln sowie in Berlin mit Zurufen, als es hieß, man werde die Kraftwerke vor Ort blockieren und erzwingen, diese stillzulegen, wenn das nicht bald geschehe. „Die Regierung täuscht sich, wenn sie hofft, mit einem Moratorium und Kommissionen die Bevölkerung beruhigen zu können“, sagte Luise Neumann-Cosel von »X-tausendmal quer« bei der Berliner Kundgebung.
Unter den Demonstranten waren auch viele bekannte Gesichter zu erkennen. Viele Politiker sowie auch Künstler beteiligten sich an den vier Großdemonstrationen. Auffallend war auch die Beteiligung der Bündnis 90/Die Grünen an den Aktionen. Bei der ausgelösten Diskussion über die derzeitige Atompolitik, waren es mit Sicherheit die Grünen, die am meisten Vorteile davon erzielt haben. Die Ergebnisse der letzten Landtagswahlen unterstreichen dieses Resultat deutlich. Nicht zu vergessen jedoch ist, dass während der Rot-Grünen Regierungszeit kein einziges Atomkraftwerk stillgelegt wurde. Vor allem bei den Wahlkampagnen versprachen die Grünen immer wieder, dass ein Ausstieg aus der Atomenergie nur mit ihnen möglich sei. Konkretes Handeln dazu gab es aber nach wie vor nicht.

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