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BAWÜ brennt!

Alev Bahadir

Dieses Motto hat in Baden-Württemberg nicht nur den Winter, sondern garantiert auch einige Gemüter erhitzt. Tausende junge Menschen sind nicht mehr bereit sich diese Farce, die als ein gutes Bildungssystem verkauft wird, gefallen zu lassen und machen ihrem Unmut erneut Luft.

Unter dem gemeinsamen Motto wurden in 11 Großstädten Baden-Württembergs Aktionen durchgeführt. Die Forderungen bleiben die gleichen wie bei den bisherigen Bildungsstreiks: Abschaffung des dreigliedrigen Schulsystems, sowie des Bachelor-Master-Systems etc.

Ist die Bewegung nun zu neuer Energie und Dynamik gelangt?

In Mannheim fand am 21. Januar ein Flashmob der besonderen Art statt. Auf dem Paradeplatz, dem belebtesten Ort Mannheims legten die „Bildungstreiker“ das gesamte Schienennetzwerk lahm, indem sie mitten auf der Kreuzung die Bildungsversion von „Reise nach Jerusalem“ spielten. Hier wird wie bei der „normalen“ Version um Stühle gekämpft, nur stellen die Stühle dieses Mal einen  Studienplatz dar. Außerdem verkauften sie Bildungsabschlüsse.

Auch fanden Demonstrationen statt. Zum einen am 17. Januar in Freiburg, wo sich 250 Menschen versammelten. Dann noch am 24. Januar in Heidelberg, mit einer Beteiligung von 500 jungen Menschen und am 26. Januar in Karlsruhe mit einem Aufgebot von 350 Leuten. In mehreren Städten fanden Aktionen wie Flashmobs und Kundgebungen statt. Zwar sind diese Demonstrationen ein großer Schritt hin zu neuem Kampfgeist, aber dennoch ist die Zahl der Teilnehmenden immer noch verhältnismäßig gering. Sind doch gerade Karlsruhe, Heidelberg und Freiburg Studentenstädte.

Den erfolgreichen Höhepunkt der Bewegung bildete der landesweite Bildungsstreik in Stuttgart am 29. Januar. Über 2000 Studenten und Schüler versammelten sich dort, um gemeinsam und friedlich zu demonstrieren. Als die Demonstranten beschlossen aus der Route auszubrechen und auf der Hauptstraße weiter zu protestieren, kam es zu kleineren Auseinandersetzungen mit der Polizei. Trotz allem war es für die Veranstalter eine gelungene Demonstration, weil sie gezeigt hat, „dass der Wille, für die eigene Zukunft zu kämpfen noch lange nicht erloschen ist- im Gegenteil- er brennt.“, so die Veranstalter der Protestaktion.

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