Philip Karajan
Rechtsextreme hatten zu einer „Nazi- Demo“ am 2. Juni in Hamburg aufgerufen. Die Demonstration wurde durch einen Beschluss des Verwaltungsgerichtes in Wandsbek genehmigt. Bis zu 700 Nazis sind an dem Tag marschiert.
Gegen diese Demonstration hat sich ein großer Widerstand gebildet. Darunter fallen das „HBgR“ (Hamburger Bündnis gegen Rechts), die „Hamburger Erklärung“, sowie die Veranstaltung am Rathausmarkt „Hamburg bekennt Farbe“ zum selben Datum.
Knapp 7000 Menschen nahmen an der Demonstration des HBgR teil, 10.000 etwa besuchten den Rathausmarkt. Es wurde ebenfalls zu den Massenblockaden in Wandsbek aufgerufen, welche von 6.000 Menschen besucht wurden. Viele Tausende sind aktiv gegen die Nazi Demo vorgegangen. Der Naziaufmarsch wurde durch die Blockaden des HBgR drastisch verkürzt. Die Veranstaltungen am Gänsemarkt und jene, die um das Rathaus verteilt waren, sorgten für friedliche Aufklärung. In diesem Sinne waren die Hamburger/Innen erfolgreich gegen den Nazi- Aufmarsch vorgegangen.
Leider kann man nicht von einem durchgehenden Erfolg sprechen: Die Polizei hatte vormittags ca. 300 Antifa-Aktivisten eingekesselt. An dieser Stelle sei gesagt, dass die Eingekesselten 5 Stunden lang ohne Wasser auszukommen hatten! In Plastiktüten mussten die Bürger ihre Exkremente einführen. Wenn man in Betracht zieht, dass Antifaschistinnen und Antifaschisten in unverständlichen, gar menschenunwürdigen Bedingungen eingekesselt waren, während die Nazis ohne großen Umstand marschieren durften, ist das Einkesseln als eine Frechheit zu interpretieren.
Im Übrigen hat sich die Polizei rücksichtslos verhalten. Ursprünglich sollte von den Polizeibeamten lediglich eine Deeskalationsstrategie ausgehen. Das heißt: Sollten Umstände tatsächlich eskalieren, hätte die Polizei ggf. eingreifen dürfen. Obgleich ziviler Ungehorsam ausging, ging keinerlei Eskalation von linken Hamburger/ Innen aus. Trotzdem wurden Wasserwerfer und Pfefferspray eingesetzt.
Die Route der Nazis wurde durch viele blockiert. An dieser Stelle bereits hätte es zu einem Abbruch der Demo kommen können, doch bot die Polizei diesen eine Ersatzroute an, welche sich auch mit Wasserwerfen, Pfefferspray und Schlagstöcken durchsetzen konnte.
Man kann abschließend sagen, dass die antifaschistischen Aktionen und Demonstration mit all ihren Teilnehmern und Blockaden ein großer Erfolg war. Wenn auch die Taten der Polizei und Einsätze zu hinterfragen sind: Hamburg hat am 2.06. gemeinsam ein Zeichen gesetzt!