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Der Kampf der KSG Beschäftigten geht weiter!

Seit August 2023 befinden sich die Kolleginnen und Kollegen der Klinik Service GmbH (KSG) Erlangen im Arbeitskampf. Wie in vielen anderen Kliniken auch, wurden vor einigen Jahren die Servicedienste auszugliedern. Eine neue GmbH, die KSG, wurde gegründet. Der Mehrheitsgesellschafter dieser GmbH ist das Universitätsklinikum Erlangen, das wiederrum dem Land Bayern gehört. Die 800 Beschäftigten der KSG arbeiten nicht, wie ihre Kollegen, die direkt beim Klinikum angestellt sind, nach dem Tarifvertrag der Länder (TV-L), sondern unter deutlich schlechteren Bedingungen, undzwar nach dem allgemeinverbindlichen Tarifvertrag für Gebäudereiniger. Viele haben mehrere Jobs, müssen ohnehin im Dreischicht-System arbeiten und daneben auch für die Familie sorgen. Denn wie in Servicediensten üblich, sind auch viele Beschäftigte der KSG Frauen.

Mit der aktuellen Auseinandersetzung fordern die Beschäftigten eine Angleichung an den TV-L. Das bedeutet u.a. höhere Löhne, Weihnachts- und Urlaubsgeld, eine 38,5 Stunden Woche, Zulagen für Schichtarbeit. Das alles bekommen die Mitarbeiter des Uniklinikums aktuell, ihre Kolleginnen und Kollegen der KSG, die die gleiche Arbeit verrichten, allerdings nicht. Das wissen auch die Beschäftigten der Universitätsklinik und zeigen sich solidarisch. Über 2.000 Beschäftigte unterzeichneten eine Solidaritätserklärung, in der sie die Forderung der KSG-Kollegen unterstützen. Diese wurden der kaufmännischen Direktion Anfang Juni übergeben. Die Solidaritätserklärung umfasste ebenfalls die Forderung, aktuelle Einschüchterungsmaßnahmen einzustellen. Auf den entschiedenen Kampf der Kollegen, der seit dem 2. Mai im Streik andauert, reagierte die KSG mit Abmahnungen, Drohungen und Kündigungen. Mehrere Gerichtsverfahren wegen unrechtmäßiger Kündigung laufen gerade. In der Solidaritätserklärung heißt es u.a.: „Derartige Zustände sind, zumal für einen Arbeitgeber in öffentlicher Hand, mehr als inakzeptabel“.

Kritik gibt es zwischenzeitlich an der IG-BAU. Die Geschäftsleitung sieht die Industriegewerkschaft als zuständigen Ansprechpartner an. Ver.di hingegen macht deutlich, dass es sich nicht um eine klassische Gebäudereinigung, sondern um eine Tochtergesellschaft der Klinik handle, ein Arbeitsfeld von ver.di. Mehrere Kolleginnen und Kollegen haben deshalb nun auch die Gewerkschaft gewechselt. Bei einer Versammlung am 7. Juni machten die Kollegen erneut ihre Kampfbereitschaft deutlich. Wenn die Verhandlung kein Ergebnis zu Tage trage, werde man weitergehen und noch größere Demonstrationen und Streiktage organisieren. Auch die Solidarität für die KSG-Kolleginnen und Kollegen ist groß. So nehmen u.a. DIDF und Erlangener Parteien, wie die Linke, regelmäßig an Aktionen teil. Auch ein Artikel von „Neues Leben“, der vom Kampf der KSG-Beschäftigten berichtet, wurde mit großer Freude angenommen.(YH/Erlangen)

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