Gemeinsam sind wir stark. Das ist wie jedes Jahr spürbar auf dem Sommercamp der DIDF-Jugend und dem Internationalen Jugendverein. Auch dieses Jahr finden sich 350 Jugendliche unter dem Motto „Gemeinsam für unsere Zukunft. Jugend gegen Rassismus und Krieg!“ in Österreich am Attersee zusammen. 10 Tage lang leben wir hier solidarisch miteinander, lernen voneinander und schließen neue Freundschaften über Ortsgrenzen hinaus. Camp hat am 26. Juli begonnen. Die hälfte Zeit ist schon rum, weitere 5 schöne und lehrreiche Tage warten noch auf uns.
Das solidarische Miteinander gestaltet wir indem wir Alltagsaufgaben, wie zum Beispiel Küchendienste, Abwasch oder auch Hygieneschichten, unter uns aufteilen. Selbst nachts gibt es eine Gruppe, die für Probleme ansprechbereit ist.
Die Tanz-AG zieht morgens mit lauter Musik durch das Zeltlager, um selbst die Genießer des langen Schlafens aus den Schlafsäcken zu holen. Kaffee und Brötchen versorgen uns für den Morgen und auch die Wespen bedienen sich an unserem Marmeladenbrötchen.
Hier auf dem Camp verbinden wir Interessen von uns jungen Erwachsenen mit politischen Inhalten. Tanzen, Musik machen, schreiben, malen oder auch Theaterstücke werden gefüllt mit kulturellem und politischem Austausch, der uns Perspektiven bietet. So lernen wir zum Beispiel vor Menschenmassen zu sprechen oder Songs, Videos, Flyer und Zeitschriften zu entwickeln, die unsere Interessen als Jugend in Schulen, Ausbildung, Studium und Beruf vertreten.
Bei täglichen Seminaren beschäftigen wir uns mit Themen, die unsere Sorgen und Probleme aufgreifen. So besprechen wir die steigendende Wohnungsnot mit Vertretenden der Initiative ‚Deutsche Wohnen & Co. Enteignen‘, aber auch die empfundene Perspektivlosigkeit vieler migrantische Jugendlicher. Da wir wissen, dass viele Jugendliche von psychischen Erkrankungen betroffen sind und die Anzahl stetig steigt, beschäftigen wir uns in einem Vortrag von Diethard Möller mit den Auswirkungen des Kapitalismus auf die mentale Gesundheit vieler Menschen. Die Einordnung der Rolle Deutschland in Kriegen wie in Gaza werden mit dem Vertreter der jüdischen Stimme Wieland Hoban thematisiert und auch unsere Zukunftsaussichten als Jugendliche bei vermehrten Versuchen die Menschen für den Krieg bereit zu machen. Markus Staiger, Musikproduzent und Journalist, diskutierte mit uns über Rap und die Kommerzialisierung des Hip-Hops Szene. Dabei gingen wir auch auf die wenige Repräsentation von Frauen in dieser Szene ein, was wir zuvor in einem Seminar besprachen, welches die Lage von Frauen thematisierten.
Unsere Freizeit verbringen wir am Attersee mit Baden, Sportturnieren, Siebdruck und singen von Arbeiterliedern am Lagerfeuer.
Es wird in diesen Zeiten immer wichtiger sich zu organisieren, besonders bewusst wird uns das auf dem Camp. Denn nur so können wir ein Kampf für unsere Zukunft und gegen Rassismus und Krieg führen.
Autorinnen: Maja Müller, Friederike Willrodt, Emma Kurz