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Essen wird uns sehen

Sie kamen als Gastarbeiter, das größte was sie mitbrachten waren ihre Hoffnungen. Geld verdienen und wieder zurück in die Heimat, um ein besseres Leben führen zu können, das war der Plan. Je länger die sogenannten Gastarbeiter blieben, desto mehr wurden sie ein Teil der Gesellschaft und immer weniger kehrten zurück. Dies liegt nun 50 Jahre zurück. Noch immer kämpfen wir für gleiche Rechte, gegen Diskriminierung und für ein friedliches Miteinander von Menschen, die ihren Lebensmittelpunkt in Deutschland haben.
Anlässlich des 50. Jahrestages der Migration aus der Türkei veranstaltet die DIDF am 18.06 in der Essener Gruga Halle ein Fest der Solidarität und Freundschaft. Dieses Jahr ist das Programm sehr vielseitig, bunt und unterhaltsam. Von verschiedenen Sängern hin zum Kabarett, Theater, Tanz und Redebeiträge. Die DIDF- Jugend Essen wird die Werbetrommel natürlich besonders stark umrühren, mit dem Ziel, so viele Jugendliche wie möglich auf das Fest aufmerksam zu machen.
Der Startschuss hierzu wurde im benachbarten Bottrop gegeben. Gerüstet mit Plakaten, Flyern, Eintrittskarten und Klebeband machten wir uns auf den Weg in die Innenstadt. Bereits im ersten Laden hörten die Besitzer uns interessiert zu. Sie fragten nach Eintrittskarten und kauften welche. „Ein Erfolgserlebnis beim ersten Kontakt, wenn das mal nicht für Motivation sorgt“ sagte einer voller Begeisterung. Auch wenn sich anfänglich nur wenige zutrauten über das Fest zu reden, wurden es mit jedem Geschäft das wir betraten mehr Jugendliche, die über das Fest und deren Ziele erzählen wollten. Überall wurden Plakate aufgeklebt und Flyer verteilt. Die Aussage eines Dönerverkäufers  „ich habe leider keine Zeit, ich muss arbeiten“ wurde nicht akzeptiert. „Abi, du kaufst jetzt diese Eintrittskarte und wenn du es selbst nicht schaffst zu kommen, dann verschenkst du sie an einen interessierten Jugendlichen“ lautete die Antwort. In einem Laden trafen wir einen alten Mann, der vor 45 Jahren als Gastarbeiter nach Deutschland kam. „Noch fünf Jahre, noch fünf Jahre, dann sind auch bei mir die 50 voll“ sagte er und begann ein wenig zu erzählen wie er damals nach Deutschland kam. Auf unserem Weg trafen wir viele unterschiedliche Menschen und kamen mit ihnen ins Gespräch. So unterschiedlich diese Menschen alle auch sind, sind sie einerseits von dem Programm unter dem Motto `Fest der Solidarität und Freundschaft´ das geboten wird und andererseits von den engagierten Jugendlichen, die unverzagt für gleiche Rechte kämpfen begeistert. Der ersten Aktion in Bottrop werden nun verschiedene folgen. An der Universität Essen geht es weiter mit dem Plakatieren und Flyer verteilen. Auch sind verschiedene Stände in den Stadtteilen geplant. Die nächsten Wochen, bis zum Fest in der Essener Gruga Halle, sind voll und durchgeplant. Mindestens drei Aktionen pro Woche sollen durchgeführt werden, um das Ziel zu erreichen.
In der nächsten Zeit werden die Passanten der Essener Innenstadt, in den Stadtteilen oder an der Uni auf eine Gruppe Jugendlicher mit Plakaten um den Hals gehangen treffen, die fleißig kleben und verteilen. Das sind dann wir. (NEUES LEBEN)

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