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Harmonie der gemeinsamen Interessen?

merkel- erdogan

Dass der türkische Ministerpräsident Erdogan, die Türkei in die EU schleppen möchte, ist kein Geheimnis. Viel interessanter ist, was Angela Merkel in der Türkei sucht. Ihr erstes Ziel bei Ihrem Türkei-Besuch war Kahramanmaras: Ein Besuch der Bundeswehr-Raketentruppe.

Offiziell gilt, dass die deutschen Patriots der Rettung der türkischen Bevölkerung vor den syrischen Luftangriffen dienen sollen. Tatsächlich ist das gegurgelter Mist. Die türkische Bevölkerung steht gegen die „Hilfe“ aus dem Ausland, weil die meisten gegen einen Krieg sind. Doch die Forderung der Bevölkerung wurde ignoriert, deutsche Soldaten in der Türkei stationiert. Und das hatte einen bestimmten Grund, warum auch die NATO darauf bestand, dass deutsche Patriots versandt werden sollen: In Malatya-Kürecik befindet sich ein Flugrakaten-Abwehrschirm der NATO, gerichtet gegen Russland und den Iran und dieser muss schließlich auch beschützt werden! Es findet ein Spiel im Spiel statt. Man täuscht Hilfe vor, jedoch ist der wahre Grund nur egoistischer Natur. Man positioniert sich jetzt schon für bevorstehende Konflikte und rüstet auf.

Bei offiziellen “deutsch-türkischen” Zusammenkünften ist das Thema EU-Beitritt immer ein Muss! Neuigkeiten gibt es dennoch keine. Die EU will den türkischen Absatzmarkt auf keinen Fall verlieren, jetzt droht die Türkei aber mit dem Blick nach China und Russland, sich von der EU abzuwenden. Merkel schiebt weiterhin –zwar berechtigt aber im Sinne der EU nicht unbedingt zwingend notwendig- Demokratieprobleme in der Türkei als Ablehnungsgrund vor. Zu Recht hat Merkel die hohe Zahl der inhaftierten Journalisten beklagt, hierauf erwiderte Erdogan, dass man an einer Hand diese Fälle abzählen könne und dass es sich hierbei um Terroristen handele, die zurecht in Gefangenschaft seien. Wieder nur eine Lüge!

Aber im Kern würde die EU für abhängige Länder, wie die Türkei, nur noch mehr Abhängigkeit bedeuten. Im Endeffekt herrscht in der EU –wie man Anhand des Wirtschaftswachtums erkennen kann- faktisch nur ein Land:  Deutschland. Alle anderen Länder stagnieren oder profitieren nur minimal, die meisten -siehe Griechenland, Spanien und Portugal usw- verlieren auf der ganzen Linie. Daher kann es nicht im Interesse des türkischen Volkes sein, in die EU zu wollen, aber die Herrschenden in der Türkei sehen dadurch mehr Möglichkeiten, frisches Kapital und Investitionen zu bekommen.

Ach ja. Einiges haben Merkel und Erdogan in diese Richtung auch beschlossen: Es soll engere Beziehungen zwischen der Lufthansa und der Turkish Airlines geben und ebenso mehr Direktinvestitionen in die türkische Energiebranche. Siemens kann sich nun feiern, denn diese hat einen Geschäftsauftrag zum Bau eines Gaskraftwerks in der Türkei bekommen. Bravo, herzlichen Glückwunsch!

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