Written by 13:47 Allgemein

Manroland entlässt 2500 Beschäftigte

Gülcin Mengi

 

Der gefürchtete Tag ist gekommen. Massenentlassungen stellen einen weiteren Versuch der Firma Manroland dar, sich vor der Pleite zu bewahren. Ein Versuch, der von Seiten der Arbeiter getragen werden soll.

Manroland, einer der größten Druckmaschinenhersteller der Welt, bangt seit Ende vergangenen Jahres um seine Existenz.

Aufgrund der langanhaltenden Zahlungsunfähigkeit stellte die Firma bereits einen Antrag auf Insolvenz. Seitdem fürchten rund 6500 Menschen um den Verlust ihrer Arbeitsplätze.

Wie sich in den vergangenen Wochen zeigte, waren die Befürchtungen auch nicht zu Unrecht.

An den drei Standorten Offenbach (Firmenhauptsitz), Augsburg und Pauen sollen nun, laut Beschluss des Firmenvorstandes, 2500 Arbeiter entlassen werden. Diese Maßnahme würde in Offenbach 970 von 1750, in Augsburg 740 von 2130 und in Plauen 500 von insgesamt 680 Beschäftigte treffen. Die Entlassenen sollen ein halbes Jahr lang Unterhaltsgelder in Höhe des Arbeitslosengeldes I erhalten. Weitere Abfindungen oder Entschädigungen seien nicht vorgesehen.

Nach Verhandlungen mit der Insolvenzverwaltung besteht für die Gekündigten in Offenbach die Option, über den Zeitraum von sechs Monaten in einer Transfergesellschaft beschäftigt zu werden, obwohl gesetzlich ein Zeitraum von zwölf Monaten möglich wäre.

Dieser Beschluss und die Ausstattung der Transfergesellschaft mit gerade einmal 24 Mio. Euro stieß auf Empörung der Offenbacher Betriebsräte, welche der IG-Metall vorwerfen, sie habe sich kaufen lassen.

Um dieser Empörung Ausdruck zu verleihen und gegen den Stellenabbau und die Kündigungen zu demonstrieren, gingen Manroland-Arbeiter auf die Straßen Offenbachs und zogen vom Hauptwerk zum Verwaltungsgebäude. Das gestellte Übergangsgeld als ,,Peanuts’’ bezeichnend, forderten sie eine gerechte Abfindung. Nach einer weiteren angekündigten Großdemonstration in München, beschloss die Firma 17 Mio. der angekündigten 24 Mio. sofort auszuzahlen, um einen Imageschaden der Allianz zu verhindern. Die momentanen Eigentümer des Konzerns sind nämlich Allianz Capital Partners und die Münchner Firma MAN.

Close