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Sommercamp 2024: Gemeinsam für unsere Zukunft – Jugend gegen Rassismus und Krieg!

Bald ist es wieder so weit: Vom 26. Juli bis zum 4. August 2024 findet das Sommercamp der DIDF-Jugend und des Internationalen Jugendvereins statt! Auch in diesem Jahr kommen hunderte von Jugendlichen aus vielen Städten aus Deutschland zusammen – diesmal unter den Motto „Gemeinsam für unsere Zukunft – Jugend gegen Rassismus und Krieg!“. Um einen Einblick in die Vorbereitungen zu bekommen und die Vorfreude zu steigern, haben wir uns mit Idil Çallı aus der Geschäftsführung der DIDF-Jugend über das diesjährige Sommercamp unterhalten.

Für jemanden, der noch nie dabei war, was erwartet die Teilnehmenden bei eurem traditionellen Sommercamp?

Auch dieses Jahr sind wir wieder zwischen dem blauen Wasser des Attersees und den mächtigen Bergen Oberösterreichs und möchten – wie jedes Jahr – gemeinsam zehn Tage voller Spaß und Bildung gestalten. Dabei bietet sich für alle neuen Teilnehmenden die Möglichkeit neue Menschen kennenzulernen und dabei zu sehen, wie eine Gesellschaft ohne Konkurrenzdruck und Ausgrenzung aussehen kann!

Unser Sommercamp ist ein Ort, an dem wir als Auszubildende, junge Arbeiter:innen, Schüler:innen und Studierende zusammenkommen und ein Zeichen gegen die aktuellen Probleme in unserer Gesellschaft setzen! Nicht nur, um uns gegenseitig den Rücken zu stärken und zu zeigen, wie ein solidarisches Leben aussehen kann. In zahlreichen Workshops möchten wir uns zu aktuellen gesellschaftspolitischen Themen bilden und diskutieren. Aber auch, um im Rahmen von Angeboten unsere Interessen und Talente weiterzuentwickeln. Täglich kommen wir in Arbeitsgruppen zusammen und spielen Theater, komponieren, produzieren und singen Lieder, entwickeln eigene Medien wie Camp-TV oder unsere Camp-Zeitung, lernen Selbstverteidigung und Graffiti und viele weitere Sachen! Die Arbeitsgruppen sind die Gelegenheit, sich neu zu entdecken.

Außerdem schaffen wir es wirklich über zehn Tage ein alternatives Miteinander aufzubauen, das wir von Anfang bis Ende selbst gestalten. Wir meistern unseren Alltag, kochen gemeinsam, putzen abwechselnd und kümmern uns um unseren Platz. Wir machen verschiedenste Freizeitaktivitäten – von Wandern bis Gesellschaftsspiele – und schwimmen im Attersee. Und wir lassen den Abend mit vielen neuen und alten Freunden bei einem Çay oder Toast von unserem eigenen Bakkal (Kiosk) ausklingen. Auch ist dieses Jahr wieder ein aufregender Tagesausflug nach Wien geplant, um die Hauptstadt zu erkunden!

Welche besondere Rolle nimmt das Sommercamp in den aktuellen Zeiten ein?

Allein die letzte Woche hat uns gezeigt, dass der Rechtsruck in den letzten Monaten immer stärker Fuß gefasst hat und unser Zusammenleben beeinflusst: das rassistische Video aus Sylt, die Prognosen für die Europawahl oder auch die Wahlergebnisse in Thüringen sind wohl die prägnantesten Beispiele. Wir als Jugendliche merken immer mehr, dass wir in einer Gesellschaft leben, in der zunehmend versucht wird, Feindbilder zu schüren und die Menschen gegeneinander aufzuhetzen. Und das nicht nur beim Thema Migration und Rassismus, sondern auch durch die massive Aufrüstung der Bundeswehr aufgrund einer angeblichen „Bedrohung“. Während überall auf der Welt militärische Konflikte zunehmen, beteiligt sich die Bundesregierung an der Hetze gegen Menschen, die genau davor fliehen, indem sie Asylgesetze verschärft.

In dieser Atmosphäre wird versucht davon abzulenken, dass uns in unseren Betrieben, Schulen und Berufsschulen, Universitäten und Stadtteilen die Decke auf den Kopf fällt – weil an allen Ecken und Enden gekürzt wird und unsere Arbeits- und Lebensbedingungen durch Inflation und sinkende Löhne immer mehr bedroht werden. Kurz: Wir sehen, wie wir als Jugend von Tag zu Tag von den sich verschärfenden Bedingungen getroffen werden und wir sehen, dass immer mehr Jugendliche nicht mehr tatenlos dabei zusehen wollen. Die Antwort auf all diese Missstände formulieren wir gemeinsam bei unserem Camp. Über zehn Tage gehen wir den Ursachen der Probleme unseres Alltags auf den Grund und diskutieren darüber, was wir dagegen tun können und müssen. Wir wissen: Wir teilen unabhängig von unserer Herkunft oder Sprache den gemeinsamen Wunsch nach guter Arbeit, guter Bildung und einer lebenswerten Zukunft und das bringt uns auf unserem traditionellen Sommercamp jedes Jahr wieder zusammen.

Dieses Jahr rechnet ihr mit einer Teilnahme, die die des letzten Jahres übertrifft. Wie bereitet ihr euch vor und wie schafft ihr es, neue Jugendliche für das Camp zu begeistern?

Seit Wochen arbeiten unsere Ortsgruppen auf Hochtouren, um unser Sommercamp mit vielen neuen Jugendlichen bekannt zu machen und jetzt, zwei Monate vor dem Camp – geht es langsam, aber sicher in die heiße Phase. Wir machen Stände in den Stadtteilen und am Campus, wir laden zum gemeinsamen Grillen ein, wo wir Eindrücke vom Camp teilen und wir flyern vor den Schulen und Betrieben. Bei all unseren Veranstaltungen, die noch bevorstehen und in unserer Zeitschrift nimmt das Camp in den kommenden Wochen einen besonderen Platz ein, denn das darf sich wirklich keiner entgehen lassen! Auch die inhaltlichen Vorbereitungen gehen voran: Die AG-Leitungen finden sich zusammen und arbeiten ihre Konzepte aus, die Seminare werden konkretisiert und Gäste werden angefragt. Die Vorbereitungen laufen und werden sich dann hoffentlich bald sehen lassen!

Sicherlich hat dieser Bericht von Sommercamp mit all seinen Facetten den einen oder die andere überzeugt! Wo kann man sich denn anmelden?

Am entspanntesten läuft die Anmeldung natürlich bei den Ortsgruppen selbst, da gibt es auch die aktuellsten Infos zur gemeinsam Hinreise! Wer aber keine Ansprechperson des Vertrauens in unmittelbarer Nähe hat, muss natürlich nicht auf eine Anmeldung verzichten. Unter www.jugendsommercamp.de gibt es weitere Infos, sowie die Möglichkeit, sich online anzumelden. Außerdem bietet sich demnächst schon die nächste Möglichkeit, denn beim gemeinsamen Festival mit der DIDF am 8. Juni am Kölner Tanzbrunnen freuen wir uns, euch bei unserem Sommercamp-Stand zu empfangen!

 

 

 

 

 

 

 

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