„Das ist ein staatlicher Massenmord. Die Opfer sind die Menschen hier. Wenn die westlichen Regierungen ihr Beileid ausdrücken wollen, dann sollten sie sich an die Menschen hier wenden. Die AKP und Erdogan sind der falsche Adressat.“ Eine brutale und vernichtende Kritik des HDP-Abgeordneten und früheren Vorsitzenden der Partei der Arbeit (EMEP) nach dem Attentat in Ankara. 105 Tote, die auf einer Friedenskundgebung von Gewerkschaften und Oppositionellen in der türkischen Hauptstadt dem Terror zum Opfer fielen. Der Verdacht und die Ermittlungen deuten stark auf den Islamischen Staat hin. Staat, Polizei und Sicherheitskräfte schieben jedoch jegliche Schulzuweisungen oder Rücktrittsforderungen von sich. Es geht sogar weiter: So ein Anschlag könne nur der PKK und ihrem legalen arm, der HDP, nützen, sonst hätte niemand einen Vorteil davon, erklären ranghohe Politiker und Staatsvertreter. Auffällig ist nur: Kein einziger Polizist befand sich in der Nähe der beiden Bomben und Selbstmordattentäter.
In den Folgetagen nach dem Anschlag spitzte sich die Situation zu, Protestkundgebungen und Beerdigungen wurden von Polizeikräften angegriffen, Gaskapseln, Wasserwerfer und Plastikmunition (teilweise sogar scharfe Munition) kamen zum Einsatz. Weitere Tote.
„Erdogan kann uns nicht alle töten“, schallt es von allen Seiten. „Er wird es versuchen, aber er wird es nicht schaffen, er wird den Frieden nicht verhindern!“ Der Wille des Volkes ist nicht gebrochen, trotz dem Staatsterror der letzten Wochen, trotz der Ausnahmezustände in kurdischen Städten, den Bollwerken der HDP, trotz der Bomben und Kanonen und der Maschinengewehre und Panzern! „Frieden – jetzt erst recht!“ steht auf den Fahnen, die die 105 Särge umhüllen!
Auch wenn der Staat und die AKP mit aller Kraft versuchen, die 1-Mann-Diktatur endgültig einzuführen, werden sie es nicht schaffen!
Die Völker der Türkei geben dem Staatsterror die richtige Antwort: Ziviler Ungehorsam, Boykott der Schulen und Universitäten, Streik!
Jetzt liegt es an uns, uns mit der Demokratiebewegung in der Türkei zu solidarisieren, dem Friedensschrei Gehör zu geben und von Deutschland zu erwarten, Erdogan zu verurteilen, statt seine Dienste in der Flüchtlingsproblematik der EU mit Milliarden Euro zu erkaufen und die immer ach so gepriesenen „Werte“ über Bord zu werfen. Die Doppelmoral wird wieder deutlich: Wenn es unser Schweinehund ist oder uns nicht beißt, dann kann es uns egal sein. Deutschland muss endlich Farbe bekennen, statt mit deutschen Geld das Blut des kurdischen und türkischen Volkes fließen zu sehen!
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