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TKN Arbeiter gegen Arbeitsplatzvernichtung !

Mahir Sahin
Die Beschäftigten der ThyssenKrupp-Nirosta (TKN) Edelstahlsparte kämpfen seit dem 23. Januar fest entschlossen gegen die Pläne einer Arbeitsplatzvernichtung. Die Gewerkschaft IG Metall befürchtet, dass im ersten Schritt die Schmelzöfen in Krefeld und Bochum geschlossen werden. Daran hängen je 500 Arbeitsplätze. Mittelfristig seien die Werke komplett gefährdet. Es gibt sogar Anzeichen dafür, dass ein möglicher Verkauf der ThyssenKrupp-Edelstahlsparte an den finnischen Konkurrenten Outokumpu das Aus für die deutschen Werke mit ihren rund 4000 Stahlarbeitern bedeuten könnte. Seit dem Bekanntwerden der Schließung des Krefelder Werkes sind die Arbeiter im Arbeitskampf. Die Kollegen sind bereit, bis zum Ende zu kämpfen. Vor dem Werkstor 2 findet täglich zwischen 10 und 22 Uhr eine mahnwache statt. An einer Menschenkette für den Erhalt der Arbeitsplätze nahmen über 800 Krefelder teil. In Bochum haben am 27. Januar 4000 Stahlarbeiter für den Erhalt und die Sicherheit der Arbeitsplätze demonstriert. Am 30. Januar wiederum haben sich über 1200 Arbeiter  vor dem Verhandlungslokal in Essen versammelt und protestiert. Dort rief der Gesamtbetriebsratsvorsitzende von Nirosta, Bernd Kalwa, den Stahlarbeitern zu: „Wir bleiben so lange auf der Straße, bis wir Verträge haben – Sicherheit für uns und unsere Familien, für Investitionen und den Erhalt der Flüssigphasen in Krefeld und Bochum.“ Die Manager fragte er: „Wieso glaubt ihr, uns den Stuhl unterm Arsch wegziehen zu können?“ Und er warnte sie: „Bewegt euch, sonst bewegen wir uns!“
Etliche Organisationen zeigen sich in diesen Tagen solidarisch mit den kämpfenden Stahlarbeitern. Die Arbeiter fordern, dass Outokumpu betriebsbedingte Kündigungen ausschließt und eine Standortgarantie für die Werke Bochum und Krefeld gibt.

 

 

 

Interview

Ahmet Yikar, 42 Jahre,  Betriebsrat bei Tyhssen-Krupp Nirosta Krefeld

Seit dem 23. Januar sind wir im Arbeitskampf gegen den geplanten Arbeitsplatzabbau. Wegen Fehlinvestitionen der ThyssenKrupp-Konzernführung (z.B. in Brasilien) hat sich der Konzern verschuldet und wir sollen das jetzt ausbaden. Jetzt versuchen sie, die Edelstahlsparte zu verkaufen. Es gibt mehrere Interessenten, die erklärt haben, dass sie die Stahlwerke in Bochum und Krefeld schließen wollen, sollten sie die Sparte übernehmen. Man redet von einem Arbeitsplatzabbau von 1000 Stellen in Krefeld und in Bochum. Wir kämpfen u.a. gegen den Arbeitsplatzabbau, für die Verhinderung betriebsbedingter Kündigungen und für die Erhaltung und Sicherung der Stahlwerke. Diese Aktion stärkt unseren Zusammenhalt es ist ein starkes Gefühl. Etliche Kollegen, die vorher nicht in der Gewerkschaft waren, sind jetzt in die Gewerkschaft eingetreten. Wir sind fest entschlossen, mit allen Mitteln zu kämpfen. Die Solidarität ist groß, dies gibt uns Mut, weiterzukämpfen. Aus etlichen Werken waren Kollegen hier und solidarisieren sich. Die Textilindustrie ist in Krefeld vernichtet worden und Bayer baut Arbeitsplätze ab und gliedert Bereiche aus und jetzt wir? Ein Aus hätte katastrophale Auswirkungen für die Krefelder. Im Werk arbeiten sehr viele Menschen. Jeder Bürger und Arbeiter sollte uns unterstützen im Kampf gegen diese Politik nach Profitmaximierung.

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