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Und der Friedensnobelpreis geht an …

Sinan Beden

Aus Sicht des Nobelpreis-Komitees müssen wohl völkerrechtswidrige Kriege, Bombenangriffe mit hunderten toten, Schwerverletzte und Tote durch die prügelnde Staatsmacht und massive Aufrüstung des Militärs honoriert werden. So verlieh das Komitee im Oktober dieses Jahres der „Europäischen Union“ den Friedensnobelpreis.

Nun stellt sich die Frage, wie so ein Komitee auf die Idee kommt, der EU den Friedensnobelpreis zu verleihen. Letztendlich sieht man nicht viel vom Frieden. Täglich geistern Bilder von toten, misshandelten und verkrüppelten Menschen durch die Medien und diese Menschen wurden oft von englischen, französischen und deutschen Soldaten oder zumindest Waffen so zugerichtet.

Aber auch wenn man in die Landesgrenzen der jeweiligen EU-Staaten hineinschaut, sieht man

Bilder, die ganz und gar nicht nach Frieden und Toleranz aussehen. Spanische Polizisten die friedliche Studenten niederschlagen, französische Polizisten die hochschwangere afrikanische Flüchtlinge über den Asphalt schleifen und treten oder die deutsche Polizei, die friedliche Demonstranten mit Wasserwerfern bedroht, während mordende Terroristen vom

Verfassungsschutz gestützt werden.

Auch die massenhafte Aufrüstung sämtlicher europäischer Armeen und der Verkauf von schweren wie leichten Kriegsgerät an Diktaturen ist kein Akt des Friedensengagements.

 

Warum kommt nun die EU zu dieser Ehre? Die Begründung, dass seit 60 Jahren kein Krieg in der EU stattgefunden hat, kann und darf nicht reichen. Mit dem Satz „Quer durch Europa wurde die Auszeichnung begrüßt.“ ignorieren Politik und Medien kritische Stimmen ebenso souverän, wie das Nobelpreiskomitee die eigenen Richtlinien, die im Testament von Alfred Nobel festgelegt sind. Danach soll der Preis an jenen gehen, „der am meisten oder am besten auf die Verbrüderung der Völker und die Abschaffung oder Verminderung stehender Heere, sowie das Abhalten oder die Förderung von Friedenskongressen hingewirkt“ hat. Was aus Sicht der EU eindeutig nicht geschehen ist, siehe Kosovo, Afghanistan, Irak, Lybien und viel mehr.

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