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Wenn der Kragen platzt …

Die Armutskluft nimmt ständig zu. Und die sozialschwachen Schüler werden ihren Schicksalen übergeben, gerade dort, wo am dringendsten nötig ist, soziale Stärke zu fördern, möchte die Bildungssenatorin Renate Jürgens-Pieper wieder mal an der Bildung sparen. Man fragt sich, ob unsere Bildungssenatorin ganz bewusst diese Entscheidungen trifft. Ist sie denn wirklich der Realität überhaupt nah. Merkt sie denn nicht, dass sie die Bildung kaputtspart? Es reicht, sagen über 800 Schüler und demonstrierte in Bremen an zwei aufeinanderfolgenden Tagen, am 10.07 und 11.07. Sie liefen in der City durch das Steintor bis zum Rathaus und feuerten Eier gegen die Fenster der Bürgerschaft. Ihr Motto: „ Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Bildung klaut!“ Obwohl nach Angaben von Schulleitern 173 Lehrer fehlen, möchte trotzdem die Schulsenatorin nur 110 Lehrerstellen besetzen. Ausgangspunkt dieser Demo waren die schlimmen Zustände der Oberschule Findorff.  Im Gegenteil die Versprechen, Grundschulen zu Ganztagsschulen umzustrukturieren, sowie Verbesserungen an Oberschulen mit Inklusionen bleiben richtig an der Strecke hängen. Leere Versprechen, ohne einen realen Hintergrund.

Genau das Chaos fängt gerade kurz vor den Sommerferien an. Gerade 14 Tage vor den Sommerferien werden Lehrer, Schüler, Schulleiter und auch das Personalrat erst damit konfrontiert, dass versprochene Stellen doch nun gestrichen werden. Und das wussten die Politiker auch erst so kurz vor den Ferien. So ist wohl den Politikern nicht bewusst gewesen, was sie damit anstellen, ihre Rechnung ging damit nicht auf, in dem sie dachten und sehr raffiniert überlegt haben, diesen Plan zu entwerfen. Es gab noch heftigeren Protest so an der Oberschule in der Gothaer Schule in Findorff. Die Schülervertreter Sercan Alkaya (19) und Marie Liedtke (17) riefen über „Facebook“ zur Besetzung auf. Seit Tagen kämpfen Bremens Schüler für eine bessere Bildung. Nach zwei Groß-Demostrationen gehen die Aktionen gegen Bildungssenatorin Renate Jürgens-Pieper (61, SPD) weiter. Jetzt besetzten rund 150 junge Rebellen ihre Oberschule in der Gothaer Strasse. Am Morgen rückten ihre Mitschüler an, umwickelten den Eingang mit rot-weißem Flatterband und hängten Schilder auf. Auslöser war auch zum Teil gewesen, dass ein Referendariat Lars Hirschfeld (29), an der Oberschule bereits die Abiturklassen unterrichtete. Er bestand vor 2 Monaten seine Abschlussprüfung. Damals bekam der Deutsch-und Politiklehrer die mündliche Zusage, dass er übernommen wird. Nach einiger Zeit, also kurz vor den Ferien, kam aus der Bildungsbehörde der Anruf, dass die Schule keinen neuen Lehrer einstellen darf. Noch hinzu kommt, dass Stellen von drei pensionierten Pädagogen nicht neu besetzt werden. Und die Schüler fürchten nun, dass durch den Lehrerausfall ihre Abis in Gefahr sind. Es bewegt sich doch etwas. Durch die erfolgreiche Besetzung an der Oberschule wurde wenigstens erreicht, dass die Bildungssenatorin sich mit dem Schulleiter Stephan Michael treffen wird, um ein vielleicht offenes Gespräch  durchzuführen.

Hanife ASLAN Bremen

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