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Gerechtigkeitsdebatten als Schein

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Jahrzehntausende ist der moderne Mensch schon „Herrscher“ über die Welt aber nichtsdestotrotz hat er grundlegende, universalgültige Handlungsmuster noch nicht entwickelt, um seinen Möglichkeiten gerecht zu werden und jedem Menschen auf der Welt ein „menschenwürdiges“ Leben zu bieten. Sicher, es wäre utopisch, wenn man behauptete, man würde das versuchen. Eine gewisse Ungleichheit und sicherlich auch Ungerechtigkeit unter Menschen verschiedener Regionen wird es sicherlich immer geben. Denn der Mensch ist ja im Endeffekt Teil seiner konkreten Umgebung und wer nun mal in einem Tsunamiegebiet lebt, wird immer in Gefahr sein, Opfer eines Tsunamies zu werden. Hier ist die Sprache von einer soziologischen Gerechtigkeit.

Dabei wäre es in unserer modernen Zeit ein Klacks, dass sogar 7 Milliarden Menschen  im Einklang mit sich selbst und mit der Natur leben könnten. Hunger und viele Krankheiten würden nicht unnötig Menschenleben kosten, es gebe genug Ressourcen für alle und Wohlstand wäre nicht nur der westlichen Welt vorbehalten, die diesen nur auf dem Rücken der restlichen Welt erzielt. Und dabei ist es nicht mal so, dass „alle“ im Westen gut betucht wären. Auch dort ist die Schere zwischen reich und arm so weit aufgeschlagen, dass Welten dazwischen liegen.

Kriege, Flucht und Hunger wären Geschichte und viele Krankheiten kein Grund mehr zum Fürchten. Ist es nicht die ein und selbe Kehrseite einer Medaille, dass die einen fettleibig werden und die anderen an Vitaminmangel sterben? Dass die einen sich dumm und dusselig an Waffen verdienen, während die anderen ihre Liebsten verlassen und fliehen müssen? Dass die einen den anderen kein Recht auf Leben gewähren wollen, weil sie ihren privaten Interessen im Wege stehen? Dass die einen mutig sind und sich gegen Ungerechtigkeiten und Gewalt gegen Schwächere stellen und selber getötet werden?

Und vor allem die Massstäbe, die man sich hier bei uns im Westen setzt, heucheln oft nur Gerechtigkeit vor. Während Staatspräsidenten anderer Länder Frauen nicht in Führungspositionen sehen wollen und biologische Unterschiede anführen, um ihre patriarchalische Weltsicht zu untermauern, wird hier eine Scheindebatte über eine 30%-Quote in DAX-Vorständen geführt. Das wären ca. 170 Frauen, die überbezahlt wären, wie die DAX-Männer, aber an der grundlegenden Unterordnung der Frauen gegenüber Männern würde sich nichts ändern! Ob die Dax-Millionäre alt oder jung, Mann oder Frau sind, ist ja schließlich ziemlich egal, oder?

 

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