Written by 08:00 HABERLER

Baugewerbe: Streik rückt immer näher!

Cayan Kartal

Die Zeichen stehen auf Streik im Baugewerbe, denn auch in der 5. Tarifverhandlungsrunde wollten die Arbeitgeber nicht auf die Forderungen der IG BAU eingehen. Die Gewerkschaft fordert für das Bauhandwerk 5,3 % mehr Einkommen, die Weiterentwicklung der Wegezeitentschädigung

und einen Ost-West-Angleich. Die Verhandlung über die Wegezeitentschädigung wird seitens der Arbeitgeber strikt abgelehnt. Dazu die IG BAU: Ohne Wegezeitentschädigung kein Abschluss. „Bauarbeiter müssen weiterhin ihre Freizeit dafür aufbringen, um immer weiter entfernte Baustellen aufzusuchen. Die durchschnittliche Pendelstrecke eines Bauarbeiters beträgt schon jetzt über 65 km pro Strecke“ so die IG BAU. Im Bauhauptgewerbe arbeiten 890.000 Beschäftigte.

Kampfbereitschaft steigt!

Einen Tag vor der 5. Tarifverhandlung gab es bundesweit verschiedene Aktionen von Bauarbeitern, so auch eine in Duisburg. Dort versammelten sich knapp 150 KollegInnen vor dem DGB-Haus und zogen durch die Innenstadt. Die Stimmung auf der Demonstration war kämpferisch. Aufgrund der Verweigerungshaltung der Arbeitgeber wurde jetzt das Schlichtungsverfahren von der IG BAU eingeleitet. Somit wird es nun Schlichtungsverhandlungen geben. Ohne das Schlichtungsverfahren darf die IG BAU nicht zum Arbeitskampf aufrufen, das ist ist im Tarifvertrag verankert. Dass die IG BAU solch ein Schlichtungsverfahren im Tarifvertrag verankert hat,

ist wahrscheinlich aus den Zeiten der Ausrichtung einer „sozialpartnerschaftlichen Linie“ hängen geblieben, ist aber längst hinfällig. Auf den Baustellen gibt es jetzt schon zu viele Konflikte wie z.B. Subunternehmerschaft, nicht bezahlter Tariflohn, Schwarzarbeit und keine Wegezeitentschädigung, die mit einer Schlichtung nicht durchgesetzt werden können. Ständig kurz vor dem Arbeitskampf immer in die Schlichtung zu gehen, hemmt die KollegInnen in ihrem Kampf für bessere Arbeitsbedingungen. Die Zeit ist reif für den Arbeitskampf und mehr Solidarität aller Arbeiterinnen und Arbeiter.

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