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Das menschliche Handeln beschleunigt das Artensterben

Bis zu 150 Pflanzen- Pilz- und Tierarten sterben derzeit weltweit aus – pro Tag. Das entspricht 6 Arten pro Stunde. Das ist viel mehr, als sich durch natürliche Evolution erklären lässt. Jagd, Fischerei, knapper Lebensraum, zu spezielle Anpassung an Nischen, Bauprojekte oder kapitalistische Produktionsweise, die auf Überproduktion, Profitmaximierung, Kapitalanhäufung und verschwenderische Konsumtion zurückzuführen ist. Viele Arten sterben aus, noch bevor sie entdeckt werden. Und wenn sie mal weg sind, kommen sie auch nie wieder zurück.

Wenn man von Artensterben liest, denkt man direkt an Löwen, Elefanten oder Eisbären. Doch nicht nur in tropischen Wäldern und eisigen Polarregionen sind Tiere und Pflanzen vom Aussterben bedroht – auch vor unserer Haustür sind mehrere Tausend Arten in Gefahr. In Deutschland sind viele Pflanzen- und Tierarten bereits ausgestorben oder stark bedroht. Mehr als 71500 Tier-, Pflanzen- und Pilzarten gibt es nach Angaben des Bundesamts für Naturschutz in Deutschland. Ein Drittel dieser Arten ist noch nicht mal entdeckt oder erforscht, aber rund 9000 davon, also jede 7. Art in Deutschland, ist bedroht, 30000 befinden sich auf einer „Roten Liste“ mit einem Gefährdungsgrad. Viele dieser Arten sind bedroht, weil die menschliche Nutzung ihrer Lebensräume weiter zunimmt.

Wissenschaftler gehen von dem grössten Artensterben seit der Dinosaurier aus. Wenn sich nichts ändert, könnten bis Ende des Jahrhunderts weltweit eine Million Arten ausgestorben sein.

Dass Arten aussterben, ist eigentlich normal. Immer wieder verschwinden Arten von der Erde und neue Arten entstehen. Das ist ein natürlicher Prozess der Evolution. Bisher gab es 5 große Artensterben, die meist durch Vulkane oder Meteoriten verursacht wurden. Die Nummer 6, auf die wir geradeaus zu steuern, ist nicht evolutionär bedingt, sondern das kapitalistische System. Will man die Erde und ihre Arten retten, muss man das System umwälzen.

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