Im vergangenen Jahr beteiligte sich die DIDF-Jugend an der Kampagne der Gewerkschaftsjugend „Wie willst du leben?“. Bundesweit führte die DIDF-Jugend Umfragen durch und unter diesem Motto wurden verschiedene Veranstaltungen organisiert. Abschließend wurde als Antwort auf die Frage das alljährlich stattfindende bundesweite Sommercamp der DIDF-Jugend unter dem Motto „So wollen wir Leben“ veranstaltet. Über 200 Jugendliche versammelten sich für 10 gemeinsame Tage in Österreich, gestalteten ihren Camp-Alltag und versuchten ein demokratisches und gleichberechtigtes Campleben zu leben.
Nun gibt die DIDF-Jugend wieder bekannt, dass sie die Kampagne weiterführen will, jetzt nach dem Motto „So wollen wir leben!“ Wir sprachen mit einigen Jugendlichen aus dem frisch gewählten Bundesvorstand der DIDF-Jugend, warum sie dieses Motto für ihre Kampagne gewählt haben, vor allem, da sie es auf dem Sommercamp schon genutzt hatten!
Gürdal Erdugan sagte, dass diese Kampagne eine Fortsetzung der Gewerkschaftsjugendkampagne sein solle, weil die DIDF-Jugend für eine alternative Welt stehe und auf ihrer Konferenz selbstkritisch festgestellt habe, dass man nur wenig zur Kampagne beigetragen habe. „Wir haben die Gewerkschaftsjugend unterstützt und auf lokaler Ebene verschiedene Veranstaltungen veranstaltet. Das Motto unseres letzten Sommercamps: „So wollen wir Leben!“ als Antwort zu dieser Kampagne und vor allem die Idee, die dahinter steckte, sowie auch unsere Umsetzung hat uns mit ihren Schwächen und Fehlern dennoch so gut gefallen, dass wir auf unserer Konferenz beschlossen haben, unser Motto vom letzten Sommercamp aufzugreifen und als Kampagne durchzuführen“, so Erdugan.
Die Kampagne der DIDF-Jugend soll sich keineswegs nur auf ein Thema oder eine Veranstaltungsart einschränken. Vielmehr stellt der Bundesverband es seinen Ortsverbänden frei, welche Themen für sie relevanter sind und diese können sich aus einem Veranstaltungspool aussuchen, wie sie diese Themen vor Ort innerhalb der Kampagne behandeln wollen. Die Hauptthemen der Kampagne decken ein großes Arbeitsfeld der DIDF-Jugend ab und beinhalten: Rassismus/Nationalismus, Bildung, (Leih-)Arbeit und Krieg/Frieden.
Erwartet werden vielseitige, interessante Veranstaltungen im ganzen Bundesgebiet. So kann es z.B. sein, dass das Thema Rassismus/Nationalismus in zwei verschiedenen Orten auf verschiedene Art und Weise angegangen wird mit jeweils einem „individuellen Charakter“ ausweist. Diese lokalen Aktivitäten sollen dann vom Bundesvorstand gebündelt und auf Bundesebene wiedergegeben werden. Über die Dauer der Kampagne lässt sich zu diesem Zeitpunkt nur sagen, dass sie mindestens ein Jahr geführt wird.
Ziel dieser Kampagne?
Auf die Frage: „Was ist Ziel eurer Kampagne?“ gibt Ekincan Genc mit einem Lächeln im Gesicht die Antwort: „Naja, wir wissen, wie wir als DIDF-Jugendliche leben wollen. Nun interessiert es unseren Verband, wie den die breitere Masse der türkeistämmigen Jugendlichen leben will! Warum Krieg, wenn auch Frieden geht? Wieso muss ich meinen Klassenkameraden oder Kommilitonen hassen, weil er eine andere Herkunft hat? Sollte ich nicht den gleichen Lohn, wie mein Arbeitskollege bekommen, wenn wir doch dieselbe Arbeit machen? Habe ich die gleichen Chancen im Bildungssystem, wie andere auch? Diese und andere Fragen stellen sich, so denke ich, alle Jugendliche oder sollten es zumindest meiner Meinung nach tun. Mit dieser Kampagne wollen wir eine gemeinsame Antworten dazu finden!“
Um dieses Ziel zu erreichen, nimmt sich die DIDF-Jugend vor, so viele Jugendliche wie möglich mit ihren Aktionen und Veranstaltungen anzusprechen, sowie diese mit verschiedenen Bündnispartnern gemeinsam durchzuführen. Die Kampagne ist ein interessantes Vorhaben, um auch Jugendliche, die sonst kaum mit politischen Themen in Kontakt kommen, anzusprechen, sie durch kreative Formen von Veranstaltungsreihen in ihrer Stadt aufzufordern, sich mit politischen Themen auseinanderzusetzen. Besonderen Wert scheint die DIDF-Jugend bei dieser Kampagne darauf zu legen, dass die geplanten Aktionen nicht nur in ihren eigenen Vereinsräumlichkeiten stattfindet, sondern genau da, wo die Jugendlichen sich befinden, nämlich an und in Betrieben, Schulen, Unis, Jugendzentren oder Stadtteilen.
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