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Zeichen stehen auf Streik

Das Gejammere der Arbeitgeber ist sehr laut, aber unberechtigt. Und die Angestellten im öffentlichen Dienst und in der Elektro- und Metallindustrie sind zuversichtlich und entschlossen.
Die Tarifverhandlungen gehen in beiden Bereichen in die dritte Runde: Im öffentlichen Dienst mit dem Erscheinen dieser Ausgabe und in der Elektro- und Metallindustrie Ende April, drei Tage vor Ende der sogenannten Friedenspflicht. Vorher dürfen die Metaller nicht streiken oder in Arbeitskämpfe eintreten.
Und sollte es in der Verhandlungsrunde des öffentlichen Dienstes nicht zu einem Vertragsabschluss kommen, stehen die Weichen auf Streik. Bisher haben über 300000 Kolleginnen und Kollegen des öffentlichen Dienstes in Warnstreiks die Arbeit niedergelegt. Und es gab auch schon Aktionen und Demonstration der Metaller. Jetzt guckt ganz Deutschland auf die Tarifverhandlungen in den kommenden Tagen. Ver.di und die Industriegewerkschaft Metall (IGM) erklärten, im öffentlichen Dienst, der Metall- und Elekroindustrie und bei der Telekom synchron zu streiken, sollten die jeweiligen Arbeitsgebervertreter nicht vernünftige Angebote vorlegen. Die Friedenspflicht für die Metaller endet am 28. April. Bereits Anfang Mai könnten die deutschen Gewerkschaften zum größten Arbeitskampf der jüngeren Vergangenheit aufrufen und das würde einem Stillstand in Deutschland gleichkommen.
Die Metall-Betriebe sind längst zu alter Stärke zurückgekehrt, die Ertragslage ist nahezu „vor-krise-lich“. Fast die Hälfte der Betriebe macht höhere Umsätze als vor der Wirtschafts- und Finanzkrise und zwei Drittel melden (stark) steigende Gewinne im Vergleich zu 2010. Hinzu kommt: Ein Drittel der Betriebe rechnet jetzt schon auch für 2012 mit explodierenden Erträgen. Aber die Metall-Arbeitgeber verweisen auf ihre erst kürzlich ausgezahlten „Ergebnisbeteiligungen“ zwischen 100 und 8250 Euro, im Durchschnitt 1322 Euro und legen kein annehmbares Angebot zu Tage, wobei Fakt ist, dass gerade einmal nur die Hälfte der Metall-Betriebe überhaupt Auszahlungen durchgeführt hat. Umso wütender werden die Kolleginnen und Kollegen, die nur das fordern, was ihnen zusteht: Gutes Geld für gute Arbeit!
Also Arbeitgeber: Zieht euch warm an, denn die werktätigen Massen haben schon zu lange gewartet und die Lasten der Krise getragen. Und sie fordern nur, was ihnen zusteht, in allen Branchen.

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