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Gemeinsam sind wir stark!

Die DIDF-Jugend veranstaltet am 21. Oktober ein Jugendfestival in der Kölner Stadthalle in Mülheim. Wir haben mit Sezen Dinç, Bundesvorstandsmitglied aus Köln gesprochen.

Am 21. Oktober findet euer Festival statt. Was ist für dich ein Highlight, auf das du dich besonders freust?

Ich freue mich ganz besonders darauf, dass bundesweit viele Menschen anreisen werden und auf die Stimmung, die dadurch entstehen wird. Besonders freue ich mich auch auf Mikail Aslan um ehrlich zu sein. Wir haben in Köln und auch in allen anderen Städten auf dieses Festival hingearbeitet und kamen mit vielen Menschen ins Gespräch, es wird auch ein Highlight sein, all diese neuen Gesichter bei unserem Festival zu sehen.

Warum habt ihr euch dazu entschlossen ein bundesweites Festival zu machen?

Wir spüren die Kürzungen in allen Lebensbereichen bis auf die Knochen. Als wir das Festival angesetzt haben, wurde das Sondervermögen für die Bundeswehr in Höhe von 100 Milliarden bereits in die Öffentlichkeit getragen. Im Juni des letzten Jahres wurde das Sondervermögen für die Bundeswehr beraten und die Gesetzentwürfe zur Änderung des Grundgesetzes und zur Errichtung des Sondervermögens mit großer Mehrheit beschlossen. Unsere Antwort war unsere Kampagne: „100 Milliarden für die Jugend“. Das Festival wird der Höhepunkt unserer Kampagne und somit der Abschluss sein. Uns war klar, dass es immense Kürzungen in den sozialen Bereichen mich sich bringen wird. Und siehe da, die spüren wir jetzt nochmal extremer. Mehr zu den Kürzungen könnt ihr gerne in der Sonderausgabe der Jungen Stimme „Der Preis des Sparens“ lesen.

Wir können uns kaum etwas leisten und das meine ich wortwörtlich so. Kunst und Kultur ist kaum noch zugänglich mit dieser Ausganssituation. Zum einen wollen wir mit diesem Festival eine Antwort auf die aktuelle Politik und die immensen Sozialkürzungen geben und jungen Menschen einen kostengünstigen und vor allem alternativen Zugang zu Kultur schaffen. Zum anderen möchten wir aber auch zeigen, dass wir nicht allein sind mit diesen Problemen und nur gemeinsam eine Antwort geben können.

Wie ist die Jugend von den aktuellen Problemen (Inflation, Rechtsruck etc.) betroffen?

Wenn wir von der Jugend sprechen, müssen wir natürlich erwähnen, dass die Jugend in verschiedenen Bereichen tätig ist und somit auch unterschiedliche Problemlagen und Voraussetzungen hat. Die einen arbeiten, die anderen machen eine Ausbildung oder studieren und viele warten vergeblich auf eine Ausbildungs- oder Arbeitsstelle. Aber man kann mit Sicherheit sagen, dass alle von den aktuellen Problemen betroffen sind. Es vergeht nicht ein Tag, an dem man nicht über die extremen Lebenskosten oder Freizeitkosten und die Perspektivlosigkeit spricht. Es ist ein Problem, was vor allem Unzufriedenheit mit sich bringt. Je schlechter es den Menschen geht, umso leichter haben es rechte Gruppierungen und Parteien, die gerne mit plakativen Aussagen, eine Gruppe für die miserable Situation verantwortlich machen wollen. Sie haben es leicht, wenn es keine Kraft dagegen gibt, die eine Antwort auf die Unzufriedenheit gibt und die Menschen da abholt, wo sie sind und sich mit den alltäglichen und brennenden Themen dieser Menschen befasst. Erschreckend ist, dass auch die Jugend von dieser Propaganda nicht verschont bleibt.

Welche Kämpfe stehen bevor und was erwartet uns als nächstes von der DIDF Jugend? Wie können wir Rechten die Grundlage nehmen?

Es stehen noch einige Kämpfe bevor. Angefangen von den Arbeitskämpfen, welche eine Antwort auf die steigenden Kosten und den Reallohnverlust sein werden, bis hin zu den Friedensdemos, die in Anbetracht der geführten Kriege in der Ukraine und jüngst in Palästina ein Muss für die Friedensbewegung in Deutschland sind. Dabei müssen wir als Jugend Teil dieser stark gealterten Bewegung sein und aktiv gegen Krieg auf den Straßen sein. Wir können Rechten den Nährboden entziehen, wenn wir uns zusammentun und uns dagegen organisieren: im Stadtteil, an der Uni, bei der Ausbildung und bei der Arbeit. Das sind die Orte, an denen wir die meiste Zeit unseres Lebens verbringen und da und darüber hinaus müssen wir uns organisieren. Die Rechten organisieren sich und sind eine akute Gefahr in unserer Gesellschaft, die unser Zusammenleben massiv gefährden. Unsere Antwort kann nur folgende sein: Gemeinsam sind wir stark! Euch erwarten zum Thema „Nationalismus und der Zusammenhang mit den aktuellen Sparmaßnahmen“ Politcamps in den verschiedenen Bundesländern. Bei diesen werden politische Themen, in diesem Fall Nationalismus intensiver an einem Wochenende behandelt. Meldet euch gerne schnell dafür an. Die Politcamps werden im Dezember in den verschiedenen Regionen stattfinden: Norden, NRW, Hessen, Süden. All diese Arbeit ist für uns auch eine wichtige Etappe auf dem Weg zu unserer Bundeskonferenz, die Ende Januar 2024 stattfinden wird. Dort werden wir nämlich nicht nur die politische Situation, in der wir uns momentan befinden analysieren und versuchen Antworten darauf zu finden. Wir werden auch unsere Arbeit bewerten, neue Beschlüsse fällen und uns erneuern. Wie alles bei der DIDF-Jugend stärken sich hier die unterschiedlichen Ebenen. Die Orte machen ebenfalls Jahreshauptversammlungen und tragen ihre Ergebnisse in die Bundeskonferenz und wieder zurück in die Orte. Uns erwartet eine politisch schwierige Zeit, aber wir sind zuversichtlich. Wir geben nicht auf. Wir haben schon immer gekämpft und werden das auch weiterhin tun. Werdet auch ein Teil davon, erkundigt euch bei den Ortsgruppen in eurer Stadt oder Umgebung auf Instagram. Lasst uns gemeinsam diskutieren, lernen und eine organisierte Kraft sein.

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