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Bundeskonferenz der DIDF-Jugend: Gemeinsam gegen Rassismus, Aufrüstung und soziale Kürzungen!

Sedat Kaya

Vom 26. bis zum 28. Januar 2024 findet die Bundeskonferenz der DIDF-Jugend statt. Sie findet in einer Zeit erstarkender nationalistischer und rassistischer Propaganda statt, die insbesondere die zunehmende Aufrüstung und soziale Kürzungen begleiten. Seien es die Kürzungen, die im Bundeshaushalt für das Jahr 2024 vorgesehen sind, die „neu“ aufgedeckten Pläne von Unternehmern und Vertretern der AfD und anderen Rechtsradikalen oder die steigende Kriegsgefahr und Eskalation im Nahen Osten, insbesondere im Krieg gegen das palästinensische Volk im Gaza, die viele türkeistämmige Jugendliche in Deutschland bewegt, nicht zuletzt, auch weil diese oft pauschal unter den Verdacht gestellt werden antisemitisch zu sein. Ängste um die eigene Zukunft nehmen zu.

Vor allem deshalb ist es wichtig, dass Delegierte der Ortsgruppen der DIDF-Jugend aus knapp 20 Städten an diesem Wochenende zusammenkommen: sowohl um die aktuelle politische Lage zu bewerten und eine gemeinsame politische Stoßrichtung zu bestimmen als auch die eigene Arbeit als Organisation der letzten zwei Jahre zu bewerten, Erfahrungen auszutauschen und Beschlüsse für die nächsten zwei Jahre zu fassen und einen neuen Bundesvorstand zu wählen. Denn die aktuelle gesellschaftliche Lage ist nicht hinzunehmen, verändert werden kann sie aber nicht alleine, sondern nur organisiert! Die Bundeskonferenz ist das höchste Gremium der DIDF-Jugend und genau der Ort dafür. Entsprechend laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren!

Viel Bewegung in den letzten zwei Jahren

Für die DIDF-Jugend waren die letzten zwei Jahre sehr dynamisch. Insbesondere hat ihre gemeinsame Kampagne mit dem Internationalen Jugendverein (IJV) unter dem Motto „100 Milliarden für die Jugend“ die Arbeit im letzten Jahr geprägt. Die Forderung hat nicht an Aktualität verloren und war eine gute Gelegenheit die von Jahr zu Jahr zunehmende Aufrüstung in Deutschland zu kritisieren, insbesondere weil die Mittel dafür im sozialen und Bildungsbereich – also bei der Jugend gekürzt werden. Entsprechend konnten viele Möglichkeiten geschaffen werden, mit mehreren tausend Jugendliche auf politischen und kulturellen Veranstaltungen unter diesem Motto zusammenzukommen und weitere Zehntausende Jugendliche durch verschiedene Publikationen in diesem Rahmen zu erreichen. Solche und weitere Aktivitäten haben auch dazu beigetragen, dass sich die Teilnahme am traditionellen Sommercamp um über das Doppelte gesteigert hat. Die Forderung hat mancherorts die Demonstration zum 1. Mai dominiert. Aber auch z.B. in Hamburg und Frankfurt haben mehrere Tausend Jugendliche an Open-Air-Konzerten teilgenommen. Und in Marburg wurde eine Resolution und Demonstration für die Ausfinanzierung der Universität unter diesem Motto ins Leben gerufen. Die DIDF-Jugend geht in ihre Bundeskonferenz mit Rückenwind – einem breiterem Umfeld und vielen neuen Mitgliedern.

Im Vorfeld der Bundeskonferenz werden deshalb auch in zahlreichen Orten Konferenzen der durchgeführt – um die Lage in der Stadt und die eigene Arbeit dazu zu bewerten, sowie neue Schritte vor Ort zu beschließen, die Ortsvorstände und die Delegierten für die Bundeskonferenz zu wählen. Dabei stellen sich die Mitglieder der DIDF-Jugend insbesondere folgende Frage: wie können wir unsere Forderungen noch konkreter auf die Betriebe, (Berufs-)schulen, Universitäten und Stadtteile in unseren Städten anwenden und unsere Politik noch besser auf die alltäglichen Probleme von Jugendlichen herunterbrechen? Den Beginn hatte die Ortsgruppe der DIDF-Jugend in Hamburg Ende Oktober gemacht, noch am Wochenende vor der Bundeskonferenz fanden Konferenzen z.B. in Frankfurt, Hanau, Stuttgart und Köln statt. In all diesen Konferenzen dominierte der Wille, insbesondere all die neuen Kontakte aus der Kampagne als Mitglieder zu gewinnen und die Arbeit im Alltag von Jugendlichen besser zu verankern. Ob es der Fokus auf einen bestimmten Stadtteil, eine Schule oder Universität, oder das Zusammenkommen mit jungen Arbeitern und Auszubildenden ist – mit zahlreichen Schlussfolgerungen und Beschlüssen machen sich die Delegierten der Ortsgruppen auf den Weg zur Bundeskonferenz.

Viel zu diskutieren – noch mehr zu tun!

Auf der Tagesordnung der Bundeskonferenz steht einiges: während zu Beginn eine Bewertung der aktuellen politische Lage und die Bestimmung der politischen Stoßrichtung steht, soll am Nachmittag die Arbeit in den Orten bewertet werden. In Form von Gruppenarbeiten sollen dabei kulturelle Aktivitäten in Form von Festivals, Film- und Theateraufführen oder Kurse in den Vereinen stehen, die Stärkung und Nutzung der Verbandszeitschrift „Junge Stimme“ sowie eine Intensivierung der Öffentlichkeitsarbeit in Form von Reden, Flugblättern und Plakaten sowie Aktivitäten im Social Media Bereich. Auch die Diskussionen über das bundesweite Sommercamp oder Jugendfestival werden nicht zu kurz kommen. Es sind viele Beschlüsse zu fällen, die politische Arbeit voranzubringen und gemeinsam, motiviert vorbreitet in die Orte zurückzukehren.

Begleitet wird die Bundeskonferenz von zahlreichen Grußworten, die sich bereits angemeldet haben. Neben dem Dachverband der DIDF (Föderation demokratischer Arbeitervereine) auch der Bundesverband der Migrantinnen in Deutschland, SJD-Die Falken, der Bund der alevitischen Jugendlichen, die Bildungsinitiative Ferhat Unvar und weitere. Denn gerade in den aktuellen Zeiten ist es wichtig sich noch enger zusammenzuschließen für den Kampf für gute Arbeit und Bildung, sowie eine lebenswerte Zukunft für die Jugend. Gegen Nationalismus, Rassismus, Aufrüstung und soziale Kürzungen. Und mit dieser Motivation bereitet sich die DIDF-Jugend in zahlreichen Orten auf ihre Bundeskonferenz vor, um sich für die kommenden zwei Jahre zu stärken. Denn es ist so notwendig, wie schon lange nicht mehr!

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