Written by 10:00 DEUTSCH

Einigung im Tarifergebnis im öffentlichen Dienst: „Ein schwieriges Ergebnis in schwierigen Zeiten“

Was genau bedeuten die einzelnen Ergebnisse für Beschäftigte, und welche allgemeinen Folgen hat das für die Gesellschaft?

Die 42-Stunden-Woche mag freiwillig sein, doch wir dürfen nicht blind für ihre Folgen sein! Viele Menschen werden sie gezwungenermaßen in Anspruch nehmen, weil sie finanziell keine andere Wahl haben. Steigende Mieten, explodierende Energie- und Lebensmittelpreise treiben sie in die Überstunden und das während die Reichen immer reicher werden!

Doch das ist erst der Anfang. Mit diesem Schritt liefern wir den Arbeitgebern die perfekte Argumentation, um die Arbeitszeit insgesamt zu verlängern: „Sehen Sie, die Menschen wollen mehr arbeiten!“ Dieses Scheinargument wird mehr Menschen krank machen! Studien belegen, dass überlange Arbeitszeiten mehr Erschöpfung, mehr Burnouts, mehr kaputte Existenzen bedeuten – und das alles für mehr Profite.

Nicht nur das Tarifergebnis für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst, sondern auch die Abschlüsse in anderen Branchen (Post, Metall- und Elektroindustrie usw.) zeigen, wie sehr die Beschäftigten regelrecht in die Knie gezwungen werden. Während sie jeden Cent umdrehen müssen, werden Milliarden für Aufrüstung und Kriegsfantasien verpulvert! Das sogenannte „Sondervermögen“ von 500 Milliarden Euro ist nichts anderes, als eine gigantische Umverteilung von unten nach oben. Die Rechnung zahlen die Beschäftigten: durch höhere Sozialabgaben, Steuererhöhungen und Angriffe auf Arbeiterrechte.

Doch das Schlimmste? Mit der 27-monatigen Laufzeit des Tarifvertrags werden die Beschäftigten systematisch daran gehindert, sich gegen diese Angriffe zu wehren. Die zukünftige Regierung mit Union und SPD wird ihre sozialen Kürzungen gnadenlos durchziehen.

Wer in Rüstung und Krieg investiert, wird soziale Verelendung ernten.

Das dürfen wir nicht dulden! In Zeiten wie diesen brauchen wir keine längeren Arbeitszeiten, sondern echte Lohnerhöhungen und Entlastung. Denn wir werden nicht die Kosten dieser Krise tragen, während Milliarden für Krieg und Aufrüstung ausgegeben werden. Wir müssen für einen Festbetrag kämpfen, der sich für die unteren Entgeltgruppen spürbar auf den Konto auswirken muss. Und wir brauchen mehr Urlaubstage. Daher ist es für die ver.di-Mitglieder wichtig, sich gegen die Einigung zu stellen.

Ein Mitglied eines Örtlichen Personalrats kommentiert den Tarifabschluss

Close