Weltweit befinden sich mehr als 65 Millionen Menschen auf der Flucht und auch wenn wir uns in Deutschland nicht in einem Krieg befinden, spüren wir die Auswirkungen der Kriegspolitik seit einigen Jahren deutlicher als zuvor. Es ist möglich jemandem in seinem näheren Umfeld zu haben, der vor kurzem aus einem Kriegsgebiet geflohen ist. Die persönlichen Schicksale, Fluchtgeschichten und Kriegserfahrungen einzelner Menschen machen den Krieg allgegenwärtig.
So schrecklich der Krieg auch ist und sich sogar die Bundeskanzlerin für die Bekämpfung der Fluchtursachen ausspricht, ist Krieg ein viel zu rentables Geschäft, als das einer der Herrschenden Mächte nicht mitmischen würde. Waffenexporte, Rohstoffreserven in Kriegsgebieten und neue Absatzmärkte bringen einfach zu viel Kapital ein.
Aber nicht nur die persönlichen Lebensgeschichten der Geflüchteten bringen uns den Krieg nahe. Der Krieg beginnt hier in Deutschland. Ein Beispiel dafür ist die US-Air-Base Ramstein. Der US- Militärstützpunkt Ramstein macht es alleine erst möglich Kampfdrohnen im Irak, Afghanistan, Pakistan, Jemen, Syrien und Afrika einzusetzen. Durch die Satellitenrelaisstation auf der US-Air-Base können US- Drohnenpiloten auf verschiedenen Militärbasen Drohnen steuern und per Joystick tausende Menschenleben auslöschen. Das ist völkerrechtswidrig und geht vom deutschen Boden aus!
Auch die neuesten Äußerungen der US Regierung zeigen, dass der seit 16 Jahren dauernde Krieg in Afghanistan kein Ende finden wird. Das Trump seine Meinung ständig ändern kann ist nichts Neues. Während des Wahlkampfs war er noch für den sofortigen Abzug aus Afghanistan. Jetzt sprach er auf dem Militärstützpunkt Fort Myer gegen einen Abzug vom Hindukusch. Die Konsequenzen eines schnellen Abzugs seien sowohl vorhersehbar als auch inakzeptabel, so Trump. So ein Vorhaben würde nur den Terroristen dienen. Knapp 4000 weitere Soldaten sollen in Afghanistan stationiert werden. Diesmal ginge es aber nicht um die Schaffung einer Demokratie, sondern um das Töten von Terroristen. Was in den letzen 16 Jahren mit dem Einsatz von knapp 150000 Soldaten nicht funktioniert hat, soll nun also mit weiteren 4000 Soldaten geschafft werden. Derzeit sind in Afghanistan 8400 US Soldaten und etwa 5000 ihrer Nato- Partner stationiert. Die Obergrenze für Bundeswehrsoldaten wurde durch den Bundestag im Dezember 2016 von 850 auf 980 erhöht. Die Sehnsucht der afghanischen Bevölkerung nach Frieden und Sicherheit wird bleiben.
Frieden darf aber keine Sehnsucht mehr bleiben. Und darauf hoffen und warten, dass die Herrschenden die Kriege beenden, die tatsächlichen Fluchtursachen bekämpfen, wäre Träumerei. Daher liegt es an jedem einzelnen gegen die Kriege aktiv zu werden. Wie mit der Beteiligung an der Aktionswoche „Kein Drohnenkrieg“ in Ramstein vom 01.-09.09.17, welche der Start für eine langfristige Kampagne sein wird.