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Jahreshauptversammlung des Internationalen Jugendvereins Kiel

Bennet Lossau und Julius Pallentien

Am Samstag, den 3. Februar hat der IJV-Kiel unter dem Motto „Jugend gegen Krieg, Klimakrise und Rassismus“ seine Jahreshauptversammlung abgehalten. Es war die erste Versammlung dieser Art, denn der Kieler Ableger des Vereins hat sich erst vor ca. sieben Monaten gegründet. Dies geschah, da es bisher an einer fortschrittlichen Jugendorganisation in Kiel fehlte, die die Jugendlichen dort organisiert, wo ihr Leben stattfindet.

In den vergangenen Monaten haben wir bereits die verschiedensten politischen und kulturellen Veranstaltungen durchgeführt. Wie Neues Leben bereits im Juni berichtete, ist mit einem Kino-Abend anlässlich der Jährung des rassistischen Anschlages in Mölln die erste Veranstaltung der Jugendlichen in Kooperation mit DIDF-Kiel durchgeführt worden. Darauf aufbauend konnten wir stetig neue Mitglieder gewinnen und unsere politischen Interessen, die Interessen der arbeitenden und lernenden Jugend, in verschiedensten Veranstaltungen nach außen tragen. Neben einem zweiten Kino-Abend und einer Semesterparty, war ein Highlight der vergangen Arbeit ein Kneipenabend im November im Gedenken an den Kieler Matrosenaufstand von 1918.

Um diese Arbeit zu reflektieren und zu bewerten haben wir die vergangene Jahreshauptversammlung genutzt.

Deshalb haben wir uns mit 60 Jugendlichen zusammengefunden. Das Motto „Jugend gegen Krieg, Klimakrise und Rassismus“ haben wir dabei nicht zufällig gewählt. Es sind die Themen, die die Jugendlichen im vergangenen Jahr am meisten umgetrieben haben. Denn in den letzten Monaten mussten wir alle zusehen, wie Krieg und Krise sich dramatisch verschärfen. Dies wurde auch in der politischen Bewertung der Jugendlichen deutlich. Neben dem Krieg in der Ukraine beschäftigte uns auch die Entwicklungen im Nahen Osten und die Angriffe der Türkei und des Irans auf kurdische Gebiete. Die Antwort der deutschen Regierung waren Waffenlieferungen und immer konkretere Überlegungen, wie man den Wehrdienst wieder einführen kann. Gerade in Deutschland wird im Sozial-, Gesundheits- und Bildungswesen gespart, aber Milliarden für Kriege bereitgestellt, während die Reichen Rekordgewinne verbuchen. Weiter wurde beobachtet, dass neben den bekannten reaktionären Kräften auch die als progressiv auftretende Ampel-Regierung aktiv rassistische Politik vertritt und diese wieder salonfähig macht. Auch der Klimawandel ist ein Thema, mit dem sich die Jugendlichen in Zukunft mehr in ihrer politischen Arbeit beschäftigen wollen.

Nach dem politischen Teil ist die Arbeit an sich bewertet worden. Dabei kam heraus, dass der IJV seine Arbeit in Zukunft stärker ausdifferenzieren möchte, um dort aktiv werden, wo die Kieler Jugendlichen ihren Alltag verbringen. Sei es in der Schule, in Uni oder im Betrieb. Dabei soll auch die Arbeit spezifischer auf die Fördestadt ausgerichtet werden und beispielsweise die Militarisierung in unserer Stadt konkreter thematisieren. Daneben soll in naher Zukunft ein eingetragener Verein gegründet werden. Auch soll die Zusammenarbeit mit DIDF intensiviert und die gemeinsame Organisation gestärkt werden. Für die Gewährleistung der Umsetzung dieser Beschlüsse wurde ein neuer, 6-köpfiger Vorstand gewählt, der die festgelegten Ziele im Blick behalten und die Basisgruppen koordinieren soll.

Mit diesen ertragreichen Diskussionen, Bewertungen und Zielen nehmen die Kieler die erfolgreiche Jahreshauptversammlung als Startpunkt, um sich auch im nächsten Jahr weiterhin gemeinsam zusammenzutun. Im Kampf gegen Krieg, im Kampf für Klimagerechtigkeit und in der antirassistischen Bewegung. Angefangen dort, wo wir unser Leben verbringen: In den Universitäten, in den Schulen oder im Betrieb. Zusammen und organisiert können wir die Bedingungen für Veränderung schaffen! Jugend gegen Krieg, Klimakatastrophe und Rassismus!

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