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Kino in Kiel: der Internationale Jugendverein (IJV) lädt ein!

Julius Pallentien

Am Donnerstag, den 8. Juni, war es endlich so weit: Die neu gegründete Gruppe des IJV in Kiel lud in Zusammenarbeit mit DIDF Kiel zu ihrem ersten Event ins Metro Kino ein. Anlässlich des sich zum 30. Mal jährenden Anschlages in Solingen wurde der Film „Der Zweite Anschlag“ gezeigt, welcher sich mit den Anschlägen auf Wohnhäuser von Migrant:innen in den 1990ern beschäftigt.

Trotz der für Kieler Verhältnis tropischen Temperaturen, jenseits der 23 Grad, gelang es den Saal mit 90 interessierten Menschen zu füllen. Diese lauschten nach Zeigen des Films noch einer Diskussion, an der Sedat Kaya (Bundesvorstand der DIDF-Jugend) und Ibrahim Arslan (Aktivist, Überlebender der Möllner Brandanschläge 1992) teilnahmen. Hierbei wurde den Zuschauern durch Ibrahim klar vermittelt, dass es bei dem Erinnern und Aufklären der Mordanschläge, in die auch teilweise der NSU verstrickt ist, kein Verlassen auf staatliche Institutionen gibt. Dies zeigte sich gerade kürzlich im der Hamburger Bürgerschaft, als ein durch Überlebende und Linksfraktion eingebrachter Antrag auf einen Untersuchungsausschuss zu dem Hamburger NSU Mord 2001 von Grünen und SPD abgelehnt wurden. Sedat unterstrich noch einmal, dass die rassistische Hetze gegen Migrant:innen, damals in den 90ern und auch heute, dem Zweck dient, von sozialen Problemen abzulenken, die Arbeiter:innen zu spalten und durch rechte Terroranschläge einzuschüchtern. Es herrschte im Saal Einigkeit darüber, dass wir diese Versuche der Spaltung durch den gemeinsamen Kampf entlarven können, in dem wir unsere gemeinsamen Interessen in den Vordergrund stellen.

Im Anschluss wurde zu einem kleinen Kennerlernen des Vereins im nahegelegenen Park eingeladen, welches sich auch einiger Beliebtheit erfreute. Durch das durchweg positive Feedback und das Füllen des Kino Saals war durchaus zu spüren, welch ein Potenzial in einer zwar politisierten, aber in Teilen kaum organisierten Kieler Jugend steckt! Durch Flyer- und Plakataktionen an Universität, FH und in den einschlägigen Stadtteilen, aber auch durch Social Media Auftritt, Kettenbriefe in Chatgruppen und private Überzeugungsarbeit gelang es dies zu erreichen. Für die Gruppe steht nun einen Kennenlernabend und die gemeinsame Teilnahme am Sommercamp der DIDF-Jugend und des IJV in Österreich am Attersee an!

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