Am 25. Januar fand in der Kölner Alten Feuerwache die Konferenz „Vom Klimawandel zum Gesellschaftswandel“ von der Initiative „Gewerkschafter*innen für Klimaschutz“ und den Arbeitsgruppen „Arbeit-fair teilen“ und „Energie-Klima-Umwelt“ von ATTAC, statt. Mit 90 Teilnehmer*innen war die Konferenz erfreulich gut besucht. Auf dieser Konferenz wurde über den Strukturwandel in den Braunkohlerevieren in der Lausitz und im Rheinland und über die Verkehrswende, nach jeweils einem Einstiegsreferat von dem Fraktionsvorsitzendem der Linken im Regionalrat Köln, Peter Singer und dem Verkehrsexperten und ehemaligen Bundestagsabgeordneten, Winfried Wolf, in 2 getrennten Workshops diskutiert. Erfreulich an dieser Konferenz war die Teilnahme zahlreicher Referent*innen an den beiden Workshops. An dem Workshop Strukturwandel nahmen teil: Marion Scheier vom DGB Südbrandenburg, Elisa Winter von Ende Gelände, Sigfried Doerr vom DGB Rhein- Erft, David Dresen von Alle Dörfer bleiben und Michael Friedrich von Greenpeace Energy.
Zum Thema Energiewende diskutierten: Sabine Lassauer von ATTAC, Gerwin Goldstein von Daimler Bremen, Stephan Krull ebenfalls von ATTAC und der LKW Fahrer Andreas Kernke.
Strukturwandel in den Revieren
Die Diskussion in dem Workshop Strukturwandel war geprägt von den unterschiedlichen Vorstellungen, wie dieser vonstatten gehen soll. Marion Scheier vom DGB Südbrandenburg berichtete über einen schon seid der Wende 89 anhaltenden Strukturwandel in dieser Region und zeigte auf, in welchen Formen er sich vollzieht und in welchen Strukturen er besprochen wird. Dagegen konnte Siegfried Doerr vom DGB Rhein – Erft erst über vage Vorstellungen seitens der Gewerkschaften berichten. Da war die Präsentation von Michael Friedrich erheblich konkreter, auf der aufgezeigt wurde, dass durch den Aufbau der erneuerbaren Energien nicht nur die Arbeitsplätze erhalten werden, sondern auch neue geschaffen werden können.
Verkehrswende – ja, aber richtig
Winfried Wolf zeigte in seinem Beitrag auf, dass die Umstellung auf Elektroautos keine Alternative zu Autos mit Verbrennungsmotor ist. Nicht nur die Produktion der e-Autos ist mit einem erheblich höherem Co 2 Ausstoß verbunden, sondern auch die Gewinnung der Rohstoffe Lithium und Kobalt ist mit erheblichen Zerstörungen der Natur verbunden. Es gelte insgesamt den Autoverkehr zurück zu drängen und die Bahn auszubauen, den ÖPNV und das Fahrradfahren zu fördern und den Fußgängern mehr Platz einzuräumen. Als nachahmenswertes Beispiel wurde Kopenhagen erwähnt, wo nur noch 10 % des Verkehrs durch Autos betrieben wird.
Es entwickelten sich zu beiden Themen in den Workshops lebhafte Debatten, die aber auch aufzeigten, wie unterschiedlich die Sichtweisen der verschiedenen Akteure sind. Diese sollen weiter diskutiert werden, um möglicherweise zu einer Vereinheitlichung der Positionen zu kommen.
Helmut Born (helmut-born@web.de)
Gewerkschafter*innen für Klimaschutz