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Kautschukbeschäftigte legten die Arbeit nieder!

Die Tarifverhandlungen in der Kautschukindustrie, in der 70.000 Beschäftigte arbeiten, wurden zum 28. Februar vertragt, nachdem die Arbeitgeber eine sehr geringe Lohnerhöhung bei einer Vertragslaufzeit von fast 3 Jahren angeboten hatten.

Daraufhin legten die Beschäftigten von Continental, Phoenix und anderen Werken in Hamburg-Harburg die Arbeit nieder und protestierten gegen die Arbeitgeber. Die Beschäftigten trafen sich vor ihren Betrieben und zogen in die Harburger Innenstadt, wo sie eine Kundgebung abhielten. Dort betonten Gewerkschafter und Vertrauensleute, dass das Angebot der Arbeitgeber nicht hinnehmbar ist. Mit ihrem Enthusiasmus zeigten die Beschäftigten auch, dass sie bereit sind zu kämpfen.
Auf der Kundgebung sagte IG BCE-Verhandlungsführer Marc Welters, der Arbeitgeberverband der deutschen Kautschukindustrie (ADK) habe ein enttäuschendes Angebot vorgelegt.

Die IG BCE fordert für die Beschäftigten der Branche die Zahlung eines Inflationsausgleichs von 3000 Euro und eine klare, tabellenwirksame prozentuale Erhöhung. In der ersten Runde der Tarifverhandlungen hatten die Arbeitgeber eine Lohnerhöhung von 2,5 Prozent ab dem 1. April 2024 und 2,5 Prozent ab dem 1. April 2025 mit einer Laufzeit bis zum 30. Oktober 2025 angeboten. Dabei sollen in den Jahren 2023 und 2024 jeweils 1000 Euro als Inflationsausgleichsprämie gezahlt werden.

„Damit ist sowohl der Inflationsausgleich nicht gedeckt, als auch die angebotene Lohnerhöhung deutlich zu niedrig“, so Welters. Zudem ist die Frage der Ost-West-Angleichung der Löhne noch nicht verhandelt. „Die Arbeitgeberseite hat sicherlich ganz andere Vorstellungen als wir“.

„Wir werden in den kommenden Wochen weiter Druck auf die Arbeitgeberseite ausüben, um ihnen zu zeigen, wie ernst wir es mit unseren Forderungen meinen“, sagte Welters. Rund die Hälfte aller Beschäftigten in der Kautschukindustrie ist in der Automobilzulieferindustrie tätig. Andere Unternehmen der Branche stellen zum Beispiel Fensterdichtungen, Förderbänder oder Badekappen her. Die regionalen Schwerpunkte liegen in Fulda, Hanau, Fürstenwalde, Hannover, Riesa, Breuberg, Hann. Münden und Hamburg. In Großbetrieben sind Produkte des Reifenherstellers Goodyear und des Kautschukspezialisten ContiTech anzutreffen. (NL / Hamburg)

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