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Meilenstein für bundesweites Migrationsmuseum

In seiner gestrigen Sitzung (21.03.2024) stimmte der Rat der Stadt Köln für die Bestellung des Erbbaurechts der „Halle 70“ der Hallen Kalk an die DOMiD gGmbH. Über einen Zeitraum von 99 Jahren kann das Grundstück und Gebäude für den Betrieb des bundesweiten Migrationsmuseums in Köln-Kalk genutzt werden. Dem voraus gegangen waren lange Verhandlungen zwischen den Zuwendungsgebern und der Stadt Köln. Der dadurch notwendig gewordene neue Zeitplan sieht eine Eröffnung im Jahr 2029 vor. Die Ratsentscheidung stellt die Weichen für wichtige weitere Planungsschritte.

„Als wir 1990 in einer kleinen Garage in Essen mit unserer Sammlung zur Geschichte der Migration begannen, war es ein hehrer Traum, dass wir irgendwann ein bundesweites Museum eröffnen könnten. Dieser Traum ist nun ein Stück näher gerückt. Das Museum wird uns als Gesellschaft wieder näher zusammenbringen, davon bin ich überzeugt“, berichtet Ahmet Sezer, Vorstandsmitglied und Mitgründer von DOMiD.

Beitrag der Stadt Köln für das Museum: Bereitstellung des Grundes und des Gebäudes

2018 hatte der Integrationsrat Köln die Ansiedlung des Migrationsmuseums in Köln angeregt. 2019 wurde der Standort ausgewählt: die rund 10.000 Quadratmeter große ehemalige Werkshalle 70 der ehemaligen KHD-Werke in Köln Kalk. DOMiD stand damit als ein zentraler Ankerpunkt der Entwicklung der „Hallen Kalk“ fest – zusammen mit einem Kulturquartier im so genannten Osthof und einer multifunktionalen „Veedelshalle“ im Westen. Die Stadt Köln unterstützt das Migrationsmuseum durch die Bereitstellung des Grundstückes und Gebäudes. Dafür wird ein Erbbaurecht über einen Zeitraum von 99 Jahren für den Betreiber, die DOMiD gGmbH, bestellt. Der Bund und das Land NRW kommen als weitere Zuwendungsgeber für die baulichen Investitionskosten von 44,26 Millionen Euro auf.

Der Liegenschaftsdezernent der Stadt Köln, William Wolfgramm, betont: „Das Areal der Hallen Kalk wird den Kalker Süden beleben und die Potenziale des Stadtviertels aktivieren. Mit DOMiD als festen Anker in der Mitte siedelt sich eine bundesweit bedeutende Bildungs- und Kulturinstitution an und trägt maßgeblich dazu bei, das Gelände als wertvolles Kulturquartier zu bespielen. Wir freuen uns als Stadt Köln über die Bestellung des Erbbaurechts einen wichtigen Beitrag zur Absicherung dieses viel beachteten Museumsprojekt leisten zu können. Kunst, Kultur, Kreativwirtschaft und das gesamte Stadtviertel werden von der Umwandlung des alten Industrieareals profitieren.“

Planungen können nun an Fahrt aufnehmen

„Der Ratsbeschluss ermöglicht es uns nun endlich die nächsten Planungsschritte einzuleiten“, freut sich der Geschäftsführer der DOMiD gGmbH, Dr. Robert Fuchs. „Als nächstes werden wir eine externe Projektsteuerung ausschreiben, die mit uns zusammen einen europaweiten Architekturwettbewerb ausrufen wird. Wir sind stolz, dieses museale Leuchtturmprojekt in Köln verwirklichen zu können.“

Über einen kürzlich entstandenen Wasserschaden in der Halle befindet sich DOMiD in konstruktiven Gesprächen mit der Stadt Köln.

Neue Zeitschiene: Eröffnung 2029 avisiert

DOMiD konnte in den letzten Jahren die Planung des Museums entschieden vorantreiben. So wurden in einem inhaltlichen Gesamtkonzept Raumkonzepte, Nutzungsszenarien und zentrale konzeptionelle Vorüberlegungen entwickelt. Damit wurde die Bedarfsermittlung abgeschlossen, die eine Grundlage für den kommenden Architekturwettbewerb darstellt. Parallel wurden in dem partizipativen Projekt „DOMiDLabs“ in bisher drei Laboren in Zusammenarbeit mit der Stadtgesellschaft Gestaltungsstrategien für Ausstellungen im Museum erprobt. Der nun verabschiedete Erbbaurechtsvertrag macht es möglich, die kommenden Planungs- und Bauphasen detaillierter zu planen. Dieser sieht unter Vorbehalt externer Faktoren vor, dass das Museum 2029 eröffnen wird.

(Quelle: domid.org)

 

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