Written by 19:00 HABERLER

#NeustartKlima

Für den 29. November ruft Fridays for Future nun zum 4. Mal zum globalen Streik auf. Nachdem beim letzten globalen Streik Ende September 1,4 Mio. Menschen auf den Straßen waren, will die Bewegung, laut eigenen Angaben, noch weiter gehen. Denn das kürzlich im Bundestag beschlossene Klimapaket betrachten die Aktivisten von FFF als ein Paket, „das uns noch tiefer in die Klimakrise führt“ und sagen nun: „Am 29. November, dem Freitag vor dem Beginn der Klimakonferenz, ziehen wir die Grenze. Dieses Jahr hat gezeigt, dass es scheinbar nicht ausreicht, Politiker*innen auf die Klimakrise und ihre Verantwortung aufmerksam zu machen. Es reicht weder aus, wenn unzählige junge Menschen jeden Freitag an Klimastreiks teilnehmen, noch, wenn ihnen an einem Vormittag 1,4 Millionen im ganzen Land folgen. Unsere Gesellschaft ist längst weiter als unsere Regierung.“ Eine durchaus richtige Einschätzung, die jetzt ein anderes Handeln erfordert. Den Klimawandel ernsthaft anzugehen, würde aber vor allem bedeuten, die großen Konzerne, wie in der Automobil- oder Energieindustrie in Verantwortung zu nehmen. Stattdessen wird im Klimapaket jedoch der CO2-Preis festgelegt, der fossile Kraftstoffe verteuern soll. So oder so wird es wohl darauf hinauslaufen, dass diese „Verteuerung“, die in kleinen Schritten kommt, auf den Verbraucher und die „normalen“ Menschen abgewälzt wird. So werden auch die Steuern auf Flugtickets steigen. Kann man machen, aber im gleichen Atemzug müsste hier eine Senkung der Preise im öffentlichen Nahverkehr und im Schienenfernverkehr folgen. Doch irgendwie folgt das nie. Lange Rede kurzer Sinn, wir können nicht von der Bundesregierung Dinge erwarten, die wir hart werden erkämpfen müssen! Erst der gemeinsame Kampf von Schülerinnen und Schülern Seite an Seite mit Studierenden, Azubis, Arbeitern, den Eltern, Lehrern usw. kann Veränderung mit sich bringen. Und der 29. November bietet sich hierbei an. Seien es die Kämpfe gegen Arbeitsplatzabbau. Seien es die Kämpfe für bezahlbaren Wohnraum oder für Pflege. FFF formuliert ihre Absichten wie folgt: „Am 29. November gehen wir deshalb einen Schritt weiter. Ja, wir werden wieder die Straßen fluten – aber nein, wir werden nicht nur streiken. Wir gehen in Klassenzimmer und Parteibüros, in Einkaufszentren und auf öffentlichen Plätzen, zu Infrastrukturprojekten und auf Straßenkreuzungen, vor Kraftwerke und in die Fußgängerzonen. Am 29. November werden wir überall laut, wütend und unbequem sein – wir stehen zu unserer Forderung: Klimagerechtigkeit jetzt!“ Diese Wut und Unbequemlichkeit gilt es nun bei vielen Gelegenheiten auf die Straße zu tragen.

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