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Wilder Streik gegen die Privatisierung des Hamburger Hafens!

Am 6. November beschloss der Vorstand der HHLA (Hamburger Hafen- und Logistik AG) den Verkauf von 49,9% der Aktienanteile an die Mediterranean Shipping Company (MSC). Als Reaktion darauf legte die Belegschaft am Container Terminal Burchardkai spontan die Arbeit nieder und trat in den Streik. Die Kollegen überzeugten die folgenden Schichten zur Beteiligung am Streik und signalisierten damit ihre Bereitschaft die Entscheidung des Vorstandes nicht hinzunehmen. Seitdem stehen sie trotz Wind und Wetter vor dem Eingangstor. Sie protestierten bereits am 19. September gemeinsam mit vielen weiteren mit einer großen Demonstration anlässlich der Ankündigung der Entscheidung, die Anteile der stadteigenen Hafengesellschaft an diese weltgrößte Reederei zu verkaufen.

Solidarität ist heute umso wichtiger, als dass der Arbeitgeber versucht einzelne Kollegen einzuschüchtern und mit Abmahnungen und Kündigungen droht. Als Reaktion richteten sich die Hafenarbeiter an alle fortschrittlichen Kräfte in der Stadt, den Streik zu unterstützen. Denn in der Vereinbarung zum Verkauf von Anteilen der HHLA ist eine Sicherung aller Arbeitsplätze lediglich bis zu fünf Jahren vorgesehen. Es ist abzusehen, dass danach die Angriffe auf die Lohn- und Arbeitsbedingungen zunehmen werden, um die Personalkosten zu senken und den Hamburger Hafen wieder „konkurrenzfähig“ zu machen, wie es der Bürgermeister bereits in seiner ursprünglich Ankündigung erklärt hatte.

Durch seine Zustimmung für den Verkauf der HHLA-Anteile zeigt der Hamburger Senat auf welcher Seite er steht: nämlich auf der Seite von Konzernen wie MSC, die nichts anderes vorhaben als die Hafenarbeiter auszupressen und auf deren Rücken ihre Profite zu maximieren. Der Widerstand der Hafenarbeiter, ihre Bereitschaft auch in einen wilden Streik zu treten zeigt zwar auf der einen Seite die Härte, mit der der Kampf seitens der Konzernleitungen geführt wird, insbesondere aber den Kampfeswillen der Kollegen, sich nicht einschüchtern zu lassen und ihre Interessen zu verteidigen. Insofern ist dies auch ein Beitrag für die politische Dynamik der Stadt Hamburg, in der viele fortschrittliche Gruppen bereits ihre Unterstützung erklärt haben und insb. junge Menschen ihre Bereitschaft zeigen mit den Hafenarbeitern auf die Straße zu gehen.

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