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Angriff auf Gewerkschafter bei H&M-Zulieferer

Sidar Carman

Omar Faruk ist Gewerkschaftsmitglied und aktiv bei unseren Kollegen von der Gewerkschaft NGWF in Bangladesch. Mit anderen Arbeiterinnen und Arbeitern der Bekleidungsfabrik Garib und Garib Ltd., die unter anderem für H&M produziert, hat er begonnen, eine Fabrikgewerkschaft aufzubauen.

Als Reaktion darauf, wurde Omar Faruk in den letzten drei Monaten durch Vertreter des Managements immer wieder unter Druck gesetzt: Er solle umgehend kündigen und die Fabrik verlassen. Omar Faruk weigerte sich, bis ihn am 11. September Vertreter des Managements im beisein angeheuerter Schläger dazu zwangen, zu kündigen. Sie drohten ihm unter Gewaltanwendung und verlangten, dass er sich nicht mehr der Fabrik nähere und auch aus der Umgebung der Fabrik wegziehe, wo er bislang gelebt hatte. Omar Faruk hatte keine Alternative, als dem zuzustimmen.

Am selben Abend griffen ihn die gleichen Personen an, die ihn tagsüber bedroht hatten. Dabei verletzten sie ihn teils schwer, sodass er ins Krankenhaus gehen musste. Doch die Drohungen durch die angeheuerten Schläger hörten nicht auf, sodass er auch das Krankenhaus verlassen musste.

Omar Faruk ist nicht zufällig angegriffen worden, sondern weil er eine Fabrikgewerkschaft gründen wollte. Wir fordern H&M auf, dem Verhalten des Managements bei dem Zulieferer Garib und Garib Ltd. nicht tatenlos zuzusehen. Die NGWF fordert die sofortige Wiedereinstellung von Omar Faruk und ein Ende der Angriffe auf Gewerkschafterinnen Gewerkschafter in der Textilindustrie. Wir unterstützen diese Forderung und fordern von H&M, Druck auf das Management von Garib und Garib Ltd. auszuüben.

Für gewerkschaftlich Engagierte ist die exportorientierte Bekleidungsindustrie (nicht nur) in Bangladesch ein hartes Pflaster. In den Fabriken gehören Schikanen, Entlassungen und tätliche Angriffe zum Alltag.

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