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Der 8. Mai muss ein Feiertag werden!

Eren Gültekin

Der 8. Mai ist ein wichtiger Wendepunkt für die Befreiung der Menschheit vom Faschismus. Es ist nicht nur der Tag an dem der zweite Imperialistische Weltkrieg endete, der Millionen von Menschenleben kostete, sondern auch der Faschismus besiegt wurde.

Online Petition: Bereits 80 tausend Menschen unterschrieben

„Ich überlebte als Mitglied des „Mädchenorchesters“ das deutsche Vernichtungslager Auschwitz und konnte vor 75 Jahren auf dem Todesmarsch der Häftlinge des KZ-Ravensbrück der SS entkommen.“ Diese Erklärung ist von Esther Bejarano. Sie ist die Vorsitzende des Auschwitz-Komitees in der BRD e.V und Ehrenpräsidentin der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes -Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN- BdA). Am 26. Januar schrieb sie einen offenen Brief an die Regierenden, in dem sie forderte, dass, der 8. Mai ein Feiertag werden muss! Ein Tag, an dem die Befreiung der Menschheit vom NS-Regime gefeiert werden kann. Das ist überfällig seit sieben Jahrzehnten. Und hilft vielleicht, endlich zu begreifen, dass der 8. Mai 1945 der Tag der Befreiung war, der Niederschlagung des NS-Regimes.“ Und seit einigen Wochen gibt es auch eine Online Petition mit dieser Forderung, dass sie gemeinsam mit VVN-BdA auf change.org zum Unterzeichnen freigegeben haben. Aktuell haben mehr als 80 tausend Menschen (5. Mai) diesen unterzeichnet.

Nicht nur dieses Jahr, sondern jedes Jahr: 8. Mai – arbeitsfrei! 

Dieses Jahr ist Berlin das einzige Bundesland, in dem der 8. Mai ein gesetzlicher Feiertag ist. Jedoch nur einmalig aus Anlass des 75. Jahrestag. Und die Bremer Bürgerschaft beschloss den Tag zum Gedenktag jedoch nicht als einen arbeitsfreien Tag. Aber längst ist es fällig, dass dieser Tag als ein gesetzlicher Feiertag in ganz Deutschland und zwar für immer festgesetzt wird. Es soll nicht nur als Gedenken an die Vergangenheit erinnern, sondern auch dazu führen, dass heute sowie in der Zukunft gegen rassistisch-faschistische Bewegungen gekämpft wird und zur Stärkung des historischen Bewusstseins führen.

Gemeinsam statt getrennt für Antifaschismus kämpfen!

Der 8. Mai sollte natürlich zum Feiertag erklärt werden, um den Kampf gegen Rassismus, Faschismus und Fremdenfeindlichkeit zu stärken. Dies ist jedoch auch nur möglich, wenn der antifaschistische Kampf  als ein gemeinsamer Kampf aller Menschen gesehen wird. Das Ziel muss sein, alle Menschen für diesen Kampf zu gewinnen, egal welche Herkunft oder welche Hautfarbe sie haben. Denn nur so schaffen wir es auch, dass es eine Gesellschaft ohne Ausgrenzung und Diskriminierung gibt, in dem wir alle Menschen – eben unabhängig von der zugeschriebenen Identität – dafür gewinnen können, für diese Forderung einzustehen. Die Unterteilung in nicht-weiße und weiße Menschen kann nur zu einer Schwächung des antifaschistischen Kampfes führen und nur der gegnerischen Seite – den Rechten und dem Kapital – helfen. Kritisch ist deshalb auch zu betrachten, wie salonfähig auch diese Gedanken geworden sind. Deshalb ist zu erinnern, dass uns Menschen nur die Klassenzugehörigkeit voneinander trennt, nicht die kulturelle oder biologische Herkunft!

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